Online Marketing für Startups – 7 Tipps für Anfänger

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Für einen erfolgreichen Start ins Online Marketing brauchen Gründer*innen und Startups häufig zwei Dinge: Mut zum Ausprobieren und Überblick.
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Wie können Startups und Beginner*innen ihr Online Marketing in Eigenregie erfolgreich aufsetzen? Dieser Überblick erleichtert den Start ins digitale Marketing.

 

Online Marketing was ist das? 

 

Zu Online Marketing oder digitalem Marketing zählt man Marketingaktivitäten in den Bereichen 

Social Media Marketing (Facebook, Instagram, LinkedIn, XING, YouTube, Pinterest, TikTok, Twitter…)

E-Mail Marketing

SEO (Search Engine Optimization)

SEA (Search Engine Advertising)

Displaywerbung (Generierung von Aufmerksamkeit und Websitebesuchern über Werbebanner)

Affiliate-Marketing (Marketingkonzepte für Handel auf Provisionsbasis)

Auch die eigene Website und die dazugehörige Webanalyse sind eng mit dem Online Marketing verknüpft. 

 

Tipps fürs Online Marketing von Startups 

 

Gründer*innen kleiner Startups sind häufig darauf angewiesen, Aktivitäten im Bereich des Online Marketing selbst aufzubauen. In einigen Bereichen sind erste Gehversuche besonders einfach. Was es häufig lediglich braucht, ist neben Mut ein guter Überblick über verschiedene Möglichkeiten. Dann können Gründer*innen erste Entscheidungen bei der digitalen Werbestrategie treffen und ein Konzept für das Online Marketing aufsetzen. Hilfreich sind zahlreiche Erklärungen und Tutorials, die man im Internet dazu findet.  

 

Wie funktioniert Social Media Marketing? 

 

Zum Social Media Marketing zählen Aktivitäten in sozialen Netzwerken. Gründer*innen können diese als Distributionskanäle nutzen, denn sie bieten die Möglichkeit, Informationen und Inhalte für die Zielgruppe bereitzustellen. Nicht nur bestehende Kund*innen, sondern auch neue Zielgruppen können durch Aktivitäten der Community (beispielsweise Teilen von Beiträgen) und durch zielgruppenspezifische Werbung erreicht werden. Die Hemmschwelle beim Social Media Marketing ist gering, d.h. hier können auch kleine Startups Inhalte und Informationen bereitstellen – und dies auch unabhängig von der Branche.

Bei organischem Marketing ist kein Budget notwendig. Allerdings erzielen beworbene Beiträge deutlich mehr Reichweite, da sie an definierte Zielgruppen ausgespielt werden, die je nach Ausrichtung mehrere Hundertausend bis Millionen Nutzer*innen enthalten können. Jeder, der mit Social Media Marketing starten möchte, sollte ein inhaltliches Konzept erstellen.

 

Wichtige Fragen dabei sind:

Was möchte ich präsentieren?

Was gibt es schon am Markt?  Wie sieht der Wettbewerb aus? 

Welche Elemente der Konkurrent*innen sind gut, wo sind Ansätze zur Optimierung erkennbar? 

 

Die sozialen Netzwerke haben folgende Vorteile bei Werbemaßnahmen: 

  • Stand Juni 2021 ist Facebook das größte soziale Netzwerk, Inhalte können in verschiedenen Formen präsentiert werden (Text, Video, Bilder); mit Facebook können Gründer*innen verschiedene Zielgruppen erreichen. Aktiv sind Nutzer*innen vor allem in Gruppen. 

  • Instagram bietet die Möglichkeit, Bild und Videoinhalte zu streuen. Zudem ist es möglich, Shopping-Funktionen zu integrieren und damit Produkte in der App zu präsentieren und das Netzwerk damit in eine Verkaufsfläche zu verwandeln.  

  • LinkedIn ist als internationales Karrierenetzwerk ein idealer B2B Kanal. 

  • XING, das deutsche Karrierenetzwerk, bietet Startups ebenfalls die Möglichkeit zum B2B Marketing. 

  • YouTube ist Netzwerk und Suchmaschine für Videocontent, der über alle gängigen Content Management Systeme in die Website integriert werden kann.  

  • TikTok ist Plattform für kurze Videos mit Möglichkeit der Shopping-Einbindung – hier sind längst nicht mehr nur Jugendliche zu finden, sondern auch Erwachsene unterschiedlicher Altersgruppen, darunter zum Beispiel auch junge Eltern.  

 

E-Mail Marketing für Gründer 

 

Das E-Mail Marketing ist eine Form des Direktmarketings. Kommerzielle E-Mails, beispielsweise Newsletter sind eine der effektivsten Werbeformen. Mit Hilfe von E-Mail Marketing können Gründer*innen beispielsweise Informationen, (Produkt-)neuheiten, Aktionen an Bestandskund*innen verbreiten. Im Vergleich zu anderen Maßnahmen ist E-Mail Marketing ein kostengünstiges Medium, bei dem viele Baukastensysteme online verfügbar sind. Hilfreich dabei können (kostenlose) Tools für Kontaktlisten, Layout und Versand sein. Der erste Schritt beim E-Mail Marketing ist der Aufbau eines Verteilers – unter Berücksichtigung der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung).  

 

Was ist Google MyBusiness? 

 

Mit Google MyBusiness können Gründer*innen und Dienstler*innen kostenlos lokale Brancheneinträge generieren, die in der Google Suche und bei Google Maps erscheinen. Darstellbar sind Unternehmensprofile mit Informationen zu Kontakt, Öffnungszeiten, Fotos, Nutzerbewertungen etc. – also eine einfache Möglichkeit der Information und Kontaktaufnahme für Nutzer*innen. Besonders Kenntnisse sind für Einträge nicht erforderlich, einfach „Google My Business“ googlen und das Unternehmen eintragen. 

 

Was ist der Unterschied zwischen SEO und SEA? 

 

Häufig werden die Begriffe SEO und SEA in einem Atemzug genannt, dabei unterscheiden sie sich sehr: Die Abkürzung SEO steht für Search Engine Optimization und meint im Wesentlichen die inhaltliche und technische Optimierung einer Website zur besseren Auffindbarkeit bei Suchmaschinen (v.a. Google).

SEA hingegen bedeutet Search Engine Advertising und meint bezahlte Anzeigen auf der Google und Bing Suchergebnisseite. Bei SEO und SEA-Strategien wird die bessere Präsenz auf Google Seiten angepeilt, um die Sichtbarkeit von Seiten, Produkten und Services zu steigern und Interessent*innen beziehungsweise Kund*innen zu akquierieren – jedoch: mit unterschiedlichen Herangehensweisen. 

 

SEO Maßnahmen – wie starten? 

 

SEO lohnt sich für alle Startups, die eine Website haben. Um die zu optimieren, sollte man sich einen sehr guten Überblick über die Nachfrage von Keywords (Schlagwörter) und Themen verschaffen und die Seite so gestalten, dass der Aufbau eines Google Rankings möglich ist. Hilfreich können dazu kostenlose onboard-Mittel der Websiteanbieter (z.B. Wordpress) sein. Auch technische Optimierungen gehören zu SEO. Dabei geht es beispielsweise darum, die Ladegeschwindigkeit der Seite zu optimieren. Wichtig ist bei SEO auch eine Portion Geduld, denn Optimierungen zeigen ihre Wirkung erst langfristig.

 

SEA Strategie angehen 

 

Anders als bei SEO kann bei SEA einer Platzierung auf den vorderen Plätzen der Sucherergebnisseite nachgeholfen werden – in den eigens dafür vorhandenen Anzeigenplätzen auf der Google Sucherergebnisseite. Dazu können relevante Begriffe, zu denen Gründer*innen ranken wollen (sogenannte Keywords) bei Google im Google Ads Tool eingebucht und mit einem Anzeigentext versehen werden. Geben Nutzer*innen Suchbegriffe bei Google ein, die zu den gebuchten Keywords passen, gibt es ein Match und Google spielt den Nutzer*innen die entsprechende Anzeige aus. In aller Regel werden Anzeigen noch über den organischen Suchergebnissen (also den SEO-Treffern) angezeigt und sind damit prominent platziert. 

SEA Maßnahmen sind mit Kosten verbunden, denn wann immer ein Nutzer auf die Anzeige klickt, wird ein gewisser Betrag fürs Startup fällig (Cost per Click / CPC) – vorher allerdings nicht. Für den Verkauf ist Google Shopping zu empfehlen, dazu können Produkte über einen Feed an Google gespielt werden und erscheinen mit Preis und Produktbild auf der Sucherergebnisseite bzw. im Google Shopping Tab.  

Besonders geeignet ist SEA für Unternehmen mit Dienstleistungen und Services mit bestehender Nachfrage und Wettbewerb. Um mit SEA zu starten, muss man sich ein Google Ads Konto einrichten. Das ist zwar kostenlos, jedoch sollte man sich zur Gestaltung einer Strategie mithilfe von Onlinekursen oder Online-Marketing Agenturen beraten lassen. Im Vergleich zu SEO-Maßnahmen wirkt SEA kurzfristiger, die Anzeigen sind schneller in den Suchergebnisseiten auffindbar. 

 

Was ist Display Werbung? 

 

Display Werbung ist im Wesentlichen Online Bannerwerbung, die Aufmerksamkeit (Awareness) erzeugen und die Bekanntheit von Produkten oder Dienstleistungen eines Startups steigern kann. Denn mit Display Werbung lassen sich große Zielgruppen erreichen. Im Idealfall werden die Banner in relevanten Umfeldern (z.B. Regionalen Nachrichtenwebsites) oder an relevante Zielgruppen ausgespielt. Gezahlt wird üblicherweise pro 1000 Einblendungen – allerdings variiert der Preis stark und ist abhängig von Umfeld und Zielgruppe. 

Für den Start ins Display Marketing müssen Startups ihrer Zielgruppe entsprechend Umfelder definieren oder relevante Eigenschaften der Zielgruppe bestimmen sowie Banner erstellen. Ein Beginn in Eigenregie ist mit schmalem Budget bei Google Ads möglich, für das gezielte Aussteuern der Werbung in relevante Umfelder oder an definierte Zielgruppen, die über die bei Google verfügbaren Zielgruppensegmente hinausgehen, empfehlen wir die Hilfe einer Online Marketing Agentur. 

 

Was braucht ein Startup für Affiliate Marketing? 

 

Affiliate Marketing kann sich für Startups lohnen, die online Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Ziel ist die Zusammenarbeit mit Vertriebspartner*innen, die meist in Netzwerken organisiert ist. Der Affiliate (Partner) bewirbt die Produkte auf seiner Website oder in seinen Kanälen und erhält dann beim Verkauf eine Provision. Startups starten ins Affiliate Marketing mit der Suche geeigneter Affiliates oder Partnernetzwerke.  

 

Alle Tipps für Online Marketing Beginner*innen im Überblick 

 

  • Social Media Marketing: Start mit Wettbewerbsanalyse und die intensive Beschäftigung mit den Eigenschaften und Eigenheiten der Social Media Kanäle sind von Vorteil 

  • E-Mail Marketing: Anbieter suchen (Software einfach über Google auffindbar, in kleinem Umfang bei einigen Anbietern sogar kostenlos) 

  • Lokale Unternehmen / Dienstleister*innen: Kostenloses Angebot von Google My Business nutzen

  • Websites, die über ein Baukastensystem erstellt wurden (beispielsweise mit WordPress), bieten meist die Basics für Suchmaschinenoptimierung (SEO); Anleitungen und Tipps findet man auf verschiedenen Websites und bei YouTube 

  • SEA eignet sich als kostenpflichtige Ergänzung zu SEO bei sehr großer Nachfrage und Konkurrenz 

  • Display Marketing erreicht eine große Zielgruppe, ist aber verhältnismäßig teuer und in der Erstellung und Konzeption aufwendig 

  • Affiliate: mit Netzwerken / Agenturen starten, gute Beratung suchen, da Anbieter*innen Provisionen zahlen müssen 

 

Hilfreiche Links für Startups und Gründer für den Einstieg ins Online Marketing 

 

Facebook Marketing:  
www.facebook.com/business 

Instagram Marketing: 
business.instagram.com/?locale=de_DE 

LinkedIn Marketing: 
business.linkedin.com/de-de/marketing-solutions 

XING Marketing: 
werben.xing.com 

SEA und Display Ads über Google: 
ads.google.com

Google Zukunftswerkstatt für den Einzelhandel: 
learndigital.withgoogle.com/zukunftswerkstatt


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