Nicht alle, die trotz Corona gründen wollen, sehen sich gezwungen, ihren Traum vom eigenen Unternehmen aufgrund der schwer einschätzbaren Situation zu verschieben. Viele entgehen mit der Gründung einer drohenden Arbeitslosigkeit, sehen ihr Geschäftsmodell von der Pandemie nicht berührt oder antworten damit auf eine aktuelle Herausforderung – wie z.B. im Bereich der digitalen Transformation.
Wer sich in Zeiten von Corona für einen neuen Weg entscheidet, bringt eine optimistische Grundeinstellung für Potentiale mit. Dennoch sollte jeder Gründer sich vor dem Aufbruch sein Risiko bewusst machen – und gründlich planen, um dieses so gering wie möglich zu halten. Fünf Tipps auf dem Weg zur Gründung:
1. Geschäftsidee entwickeln
Am Anfang jeder Selbstständigkeit, jedes Startups, jeder Gründung steht eine Idee – oder vielmehr ein Problem, das die Geschäftsidee beseitigen soll. Wie konkret diese ist, kann sehr unterschiedlich sein. Vielleicht ist sie noch eine vage, eine traumartige Vorstellung, vielleicht ist sie schon klar ausgearbeitet. Je nach Status Quo: Zur Entwicklung und Ausdifferenzierung der persönlichen Geschäftsidee gibt es viele Möglichkeiten. Sprich mit Freunden und Familie, hole Expertenwissen ein. Auch mit Hilfe von Kreativitätstechniken lassen sich Ideen weiterentwickeln. Der Prototyp der Geschäftsidee wird sich noch vielen Prüfungen unterziehen müssen. Dies kann auch die Aufgabe der Pläne bedeuten.
Die Gründerplattform hat eine Vielzahl von Ideen zusammengestellt und gibt Tipps zur Gründung.
2. Motivation und Lebenssituation checken
Ganz am Anfang gilt es, nicht nur die Geschäftsidee unter die Lupe zu nehmen, sondern auch die eigene Motivation zur Gründung zu überprüfen. Ist die Geschäftsidee im Studium entstanden, erfolgt die Gründung aus der Arbeitslosigkeit heraus? Liegt eine innovative, zukunftsweisende Idee vor? Je mehr Klarheit über die Motive besteht, desto besser. Schließlich hängen rechtliche Grundlagen und Fördermöglichkeiten stark vom persönlichen Hintergrund ab.
Rechtliche Grundlagen und Fördermöglichkeiten hat das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) hier zusammengestellt.
3. Prüfung der eigenen Qualifikationen
Bevor es mit der Idee weitergeht, sollten Gründer sich auch über Eigenschaften und fachliche Qualifikationen bewusst werden. Selbstständigkeit und Gründung ist sehr anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Verantwortung. Im Internet stehen Tests zur Verfügung, mit denen Gründer über persönliche Schwächen und Stärken reflektieren können – zum Beispiel auf dem Existenzgründungsportal des BMWi.
Fachliche Qualifikationen spielen eine ebenso große Rolle wie persönliche Eigenschaften. Welche Fach- und Sachkenntnisse werden benötigt oder welche Qualifikations- und Zulassungsnachweise sind erforderlich? (z.B. Meisterbrief im Handwerk) Fehlende betriebswirtschaftliche und kaufmännische Kenntnisse können in Seminaren erworben werden. Auch die STARTERCENTER NRW bieten dies an – und dies zumeist kostenlos.
4. Beratung ist das A und O
Am Anfang der Selbstständigkeit und Gründung ist eine umfassende Erst– oder Orientierungsberatung obligatorisch. Die STARTERCENTER NRW bieten dazu ein STARTER-PAKET mit Informationsmaterialien zur Existenzgründung an. In kostenfreien persönlichen Beratungsgesprächen und Seminaren können Gründer alle grundlegenden Fragen besprechen. Zudem erhalten sie Informationen zu Messen und anderen Veranstaltungen. Auch eine Intensivberatung, bei der Themen wie Businessplan und Finanzierungskonzept erarbeitet werden, bieten die STARTERCENTER NRW an.
In Köln gehören zu den STARTERCENTERN NRW:
Kölner NRW STARTERCENTER auf einen Blick: KölnBusiness, IHK, Handwerkskammer (Grafik: KölnBusiness)
Neben den STARTERCENTERN NRW gibt es eine Vielzahl an Beratungsstellen in Köln. Einen Überblick darüber kann man sich in den Datenbänken der Beraterverbände verschaffen.
Auch für Beratungsleistungen können Gründer Fördermittel beantragen. Einen Überblick gibt es auf den Seiten des BMWi.
5. Netzwerk aufbauen
Unabhängig von der Art der Gründung und der Geschäftsidee ist ein gut gepflegtes Netzwerk immer hilfreich. Wer noch ganz ohne Netzwerk agiert, kann sich bei den STARTERCENTERN NRW Tipps für Kontakte und Adressen geben lassen. Eine Vielzahl von Seiten bieten Übersichten:
Verbände, Institutionen und staatliche Organisationen unterschiedlicher Branchen listet die IHK Köln auf.
Startup-Gründer finden einen detaillierten Überblick über das Kölner Startup-Ökosystem auf der Plattform Startup Map Cologne.
Veranstaltungen, wie Netzwerktreffen und Messen, listet die Seite www.deutsche-startups.de auf.
Seminare und Fortbildungen finden Gründer auf den Seiten des STARTERCENTER NRW und IHK Köln.
Lesen Sie mehr zum Thema!
Allgemeine Tipps zur Unternehmensgründung geben wir hier.
Der Businessplan ist das zentrale Element einer Gründung. Er beschreibt das Geschäftskonzept in all seinen Facetten und hilft dabei, nicht den Überblick zu verlieren. So entwickeln Sie einen Businessplan.
Unternehmensgründer müssen bei der Finanzierung viele Faktoren beachten. Wir haben die vier wichtigsten Aspekte hier zusammengefasst.