Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer an der Technischen Hochschule Köln
Spürbare Veränderungen unserer Gesellschaft und die äußerst dynamische Entwicklung im technologischen Bereich, beispielsweise durch die Verkürzung von Innovationszyklen oder die digitale Vernetzung und ihre Auswirkungen auf Innovationssysteme, erfordern besondere Anstrengungen. Traditionelle Grundlage des Transfers bildet ein reger Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, aber Austauschbeziehungen wirken auch in weiteren Bereichen: Erkenntnisse aus der Wissenschaft verändern die Wirtschaft, aber auch die Zivilgesellschaft, die Kultur und die Politik. Erkenntnisse aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik bereichern und erweitern wiederum Zugänge in der Wissenschaft. Erfolgreiche Transferkonzepte verknüpfen Erfahrungen aus der Berufs- und Hochschulwelt und fördern mittels problembasiertem, projektorientiertem und forschendem Lernen akademische Bildung und Kompetenzerwerb gleichermaßen.
Erfolgreiche Transferkonzepte verknüpfen Erfahrungen aus der Berufs- und Hochschulwelt und fördern mittels problembasiertem, projektorientiertem und forschendem Lernen akademische Bildung und Kompetenzerwerb gleichermaßen.
Wissens- und Technologietransfer unter Einbeziehung aller Perspektiven
Die TH Köln vertritt einen erweiterten, modernen Transferbegriff, der Transferprozesse als komplexe Austauschbeziehungen definiert. Von der Ideenfindung bis zur Lösungsakzeptanz werden alle Perspektiven einbezogen. Gemeinsam mit unseren Partnern nehmen wir aktuelle und reale Erneuerungs- und Entwicklungsbedarfe in der hochurbanisierten Region Köln auf und entwickeln kollaborativ Innovationen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Region.
Des Weiteren sind Wissenschaftler*innen der TH Köln als Fachexpert*innen in den Medien aktiv und erklären komplexe Wissenschaftsthemen. In Ausstellungen, Podiumsdiskussionen und Vorträgen können sich Bürger*innen über anwendungsnahe Konzepte und Wissenschaftsthemen informieren. Darüber hinaus fördert die TH Köln mit einem vielfältigen Weiterbildungsangebot lebenslanges Lernen.
Durch diesen strategisch ausgerichteten »Cross-Innovation«-Ansatz werden bestehende und neue Kooperationsbeziehungen zu strategischen Partnerschaften und die Grundlagen zur Entwicklung themenspezifischer regionaler Innovationsnetzwerke geschaffen.
Durch Transfer gesellschaftliche Wirksamkeit erzeugen
Seit April 2020 entwickelt beispielsweise ein durch die TH Köln koordiniertes Verbundprojekt der Kölner Hochschulen gemeinsam mit Partnern, welche vorrangig aus der Region kommen, die „Investment Readiness“ von Start-ups und bringt Know-how, Innovation und Kapital zusammen. Gleichzeitig wird die Start-up-Landschaft in der Region Köln nachhaltig gestärkt und ein lebendiges Netzwerk geschaffen.
Auf der Basis strategischer Kooperationsvereinbarungen arbeiten wir eng mit der Stadt Köln, der KölnBusiness Wirtschaftsförderung, der Industrie- und Handelskammer zu Köln, der Handwerkskammer Köln sowie den Wirtschaftsfördergesellschaften in der Region Köln zusammen. Es besteht zudem ein enges Netzwerk mit Partnern aus der Wirtschaft, dem städtischen und sozialen Bereich, weiteren gesellschaftlichen Initiativen und der Politik.
Kurzum, Transfer in Forschung und Lehre bedeutet, transdisziplinäres Arbeiten zu ermöglichen, gesellschaftliche Wirksamkeit zu erzeugen, um auf diese Weise – gemäß dem Leitmotiv der TH Köln – »Soziale Innovation gemeinsam (zu) gestalten«.
Erkenntnisse aus der Wissenschaft verändern die Wirtschaft, aber auch die Zivilgesellschaft, die Kultur und die Politik. Erkenntnisse aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik bereichern und erweitern wiederum Zugänge in der Wissenschaft.