Plastic2Beans: Cologne Masterclass öffnet Türen für Investoren

 - KölnBusiness
Plastic2Beans zeigt, wie internationale Entwicklungsarbeit und Kölner Unternehmergeist zusammenwirken können.
© plastic2beans

Dank der Teilnahme an der Cologne Masterclass im Jahr 2020 konnte das Kölner Startup Plastic2Beans wichtige Investor*innen gewinnen. Heute setzt es Meilensteine im Kunststoffrecycling in Äthiopien und gilt als Beispiel dafür, wie internationale Entwicklungsarbeit und Kölner Unternehmergeist Hand in Hand gehen können. Im Interview spricht Gründer Dr. Kalie Cheng über den Erfolgsweg und die Vision seines Startups und gibt wertvolle Tipps für Gründende. 

Im Jahr 2020 wart ihr Teil der Cologne Masterclass. Welche Rolle spielte diese Teilnahme für euer Wachstum?
Wir haben beim Matching Day der Cologne Masterclass Frank kennengelernt, der dort auch als Speaker auftrat. Wir haben uns direkt sehr gut verstanden, und Frank sowie Carmen sind mit ihrer FS Life Science Investment GmbH ziemlich schnell mit dem ersten Wandeldarlehen bei uns eingestiegen. Dieses Darlehen wurde im folgenden Jahr gewandelt. Wir hatten unglaubliches Glück, solch wertschätzende und unterstützende Investor*innen an Bord zu haben, die uns auch in schwierigen Zeiten den Rücken stärken. Die Cologne Masterclass hat uns entscheidend dabei geholfen, unsere Finanzierungsrunde abzuschließen – und das in Zeiten, in denen der Kapitalmarkt äußerst schwierig war.

Elevator Pitch: Erzählt uns kurz und knapp, was euer Geschäftsmodell ausmacht.
Wir betreiben Entwicklungszusammenarbeit in Äthiopien im Kunststoffrecycling und finanzieren dies durch den Verkauf von nachhaltigem Kaffee in Deutschland quer. Der Impact Coffee geht über Bio und Fairtrade hinaus: Klima-positive Projekte im Erzeugerland werden gefördert und die Produzenten erhalten deutlich mehr als Fairtrade-Preise.

Was war der wichtigste Meilenstein, den ihr auf eurem Weg erreicht habt?
Unsere Studien haben zu Gesetzesänderungen in Äthiopien beigetragen. Unter anderem wurde Ende 2022, auch durch unsere Gespräche mit den Ministerien, die Verwendung von Farbe in PET-Flaschen verboten. Dadurch sind nun jährlich 140 Millionen Kilogramm PET besser recyclebar, der Materialwert hat sich verdreifacht und die Sammler*innen auf den Straßen erhalten mehr Geld. Dies hat zu einer höheren Sammelquote und weniger Plastik in der Umwelt geführt.

Was ist eure Vision? Wo soll die Reise hingehen?
Wir wollen in Äthiopien den "Missing Link" im PET-Recycling schließen: Die Solid-State-Polykondensation (SSP) ermöglicht es, aus alten PET-Flaschen lebensmittelgeeignetes rPET herzustellen und den Recyclingkreislauf im Land zu schließen. Diese Technologie fehlt derzeit noch in Äthiopien. Wir haben einen Businessplan für eine entsprechende Anlage in Äthiopien erstellt und möchten nun deutsche sowie äthiopische Investor*innen und Unternehmen zusammenbringen, um das erste "Bottle-to-Bottle"-Recycling in Äthiopien zu etablieren. Als Kaffeemarke wollen wir die eine nachhaltige Marke in Deutschland werden – sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich.

Ihr habt Plastic2Beans 2018 in Köln gegründet. Was schätzt ihr an Köln als Gründungsstadt?
Die hervorragende Begleitung und Beratung durch Institutionen wie das Gateway der Universität zu Köln oder KölnBusiness sowie das Gründercenter der Sparkasse und die NRW.Bank. Natürlich auch die große und unterstützende Startup-Community.

Gibt es etwas, das Köln von anderen Startup-Städten unterscheidet?
Neben der herzlichen und hilfsbereiten Community bietet Köln, insbesondere für Startups im Lebensmitteleinzelhandel, durch die Nähe zur REWE-Zentrale hervorragende Bedingungen.

Was hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Dass man sich oft wie auf einer Achterbahn fühlt: In einem Moment schwebt man vor Glück, im nächsten Moment zieht es einem den Boden unter den Füßen weg – und umgekehrt.

Welche drei Tipps würdest du anderen Gründer*innen geben?
1. Die rechtliche Basis sollte immer solide sein – Startups wie Raketenstart können dabei gut unterstützen.
2. Baut frühzeitig euren Vertrieb auf, denn sobald Förderungen wegfallen, müsst ihr auf eigenen Beinen stehen.
3. Nehmt anfangs alles an Netzwerkveranstaltungen mit, was ihr kriegen könnt. Euer Netzwerk kann ein schnelles Sprungbrett zum Erfolg sein, und ihr profitiert langfristig davon.


Die Cologne Masterclass 2024

Die Cologne Masterclass ist ein Förderprogramm vom Kölner Startup Ökosystem für das Kölner Startup Ökosystem. Die teilnehmenden Startups werden vorab nominiert – entweder direkt von den mehr als 15 Partnern der Initiative oder über eine Top-Platzierung bei einem der verschiedenen Startup-Wettbewerbe in Köln. Als Teil der Masterclass erhalten die Teilnehmer*innen Unterstützung im Marketing und dürfen beim Matching Day, dem Höhepunkt der Cologne Masterclass, vor hochkarätigen Investor*innen pitchen. Dieser findet voraussichtlich im Januar 2025 statt. Die Auswahl der Startups läuft derzeit. Wer dabei ist, darüber informieren wir regelmäßig über unsere Social-Media-Kanäle auf LinkedIn und Instagram. 

Jetzt mehr über die Cologne Masterclass erfahren


 

Der Matching Day 2024

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