Köln ist trotz Corona-Pandemie und vermehrter Arbeit im Homeoffice als Bürostandort weiter gefragt. Das ist das Ergebnis einer von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung beauftragten Studie. Demnach wird die Zahl der Bürobeschäftigten bis zum Jahr 2030 deutlich steigen, was zu einer hohen Nachfrage nach zusätzlichen Büroflächen in Köln führen wird. Zahlreiche geplante Bauprojekte können den Bedarf weitgehend decken, aber neue Flächen müssen für die Zukunft gesichert werden. Gleichzeitig verändern sich auch die Ansprüche an das Büro der Zukunft.
Überblick
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Im Auftrag der KölnBusiness Wirtschaftsförderung hat das unabhängige Analyse- und Beratungsunternehmen bulwiengesa eine Büroflächenbedarfsanalyse erstellt, um herauszufinden, wie sich der Büromarkt in Köln bis zum Jahr 2030 entwickeln wird.
Blick zurück: Boom durch starke wirtschaftliche Jahre
Köln kann aktuell auf starke wirtschaftliche Jahre zurückblicken. Im Jahr 2020 gab es laut Studie in Köln insgesamt rund 330.000 Bürobeschäftigte und damit 57.000 mehr als noch im Jahr 2010. Gleichzeitig entstanden im vergangenen Jahrzehnt viele neue Büroflächen und die Leerstandsquote ist bis 2020 deutlich gesunken. Zwar hat sich die Corona-Krise seit 2020 auch auf den Kölner Büromarkt ausgewirkt – etwa durch eine geringfügig gestiegene Leerstandsquote –aber der Ausblick ist grundsätzlich positiv: Köln bleibt ein begehrter Bürostandort.
Rund 25.000 neue Bürobeschäftigte bis 2030
Trotz Corona-Pandemie und steigender Beschäftigung im Homeoffice ist davon auszugehen, dass in Köln weiter viele neue Büroflächen benötigt werden. Das hat mit einem weiterhin prognostizierten Anstieg der Bürobeschäftigten zu tun, welcher die Nachfrage positiv beeinflussen wird: Bis 2030 werden laut Prognose rund 25.000 neue Bürobeschäftigte erwartet. Daraus ergibt sich im selben Zeitraum ein Flächenbedarf von zusätzlich rund 770.000 m².
Durch zahlreiche Bauprojekte wird der Bürostandort Köln diesen Bedarf weitgehend decken können. Die Analyse bietet eine Auswahl von 28 für die kommenden Jahre in Köln geplanten größeren Bauprojekten, durch die rund 735.000 m² an neuen Büroflächen entstehen sollen. Schwerpunkte liegen dabei in den Stadtteilen Ehrenfeld / Braunsfeld, Ossendorf, Mülheim und Deutz. Dort sind bis 2030 zahlreiche neue Büroflächen geplant, die die hohe Nachfrage in anderen Stadtteilen mit weniger Kapazitäten, wie etwa der Kölner Innenstadt, auffangen können.
Flächen für zukünftige Projekte sichern
Dennoch ist absehbar, dass perspektivisch weitere Büroflächen in Köln benötigt werden. „Kölns Büromarkt hat sich im vergangenen Jahrzehnt hervorragend entwickelt und in der jüngsten Krise als äußerst stabil erwiesen – nicht zuletzt wegen der Branchenvielfalt am Standort. Auch wenn die Prognose für die nächsten Jahre gut aussieht: Es ist wichtig, dass wir auch zukünftig Potenziale für neue Bürostandorte identifizieren und sichern. So kann Köln auch zukünftig attraktiven und modernen Büroraum anbieten und Arbeitsplätze sichern“, erläutert Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der KölnBusiness Wirtschaftsförderung.
Die KölnBusiness Wirtschaftsförderung unterstützt mit ihrem Team Immobilien und Flächen dabei, Büroflächenpotenziale am Standort Köln zu identifizieren und zu sichern.
Büroraum trotz Homeoffice weiter benötigt
Die Effekte der Corona-Pandemie auf die Arbeit im Büro und Homeoffice wurden in der Studie berücksichtigt. Auch wenn damit zu rechnen ist, dass das Homeoffice in Zukunft ein fester Bestandteil der Arbeitswelt wird, so wird eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten immer noch einen Arbeitsplatz im Büro benötigen und sich der Bedarf insgesamt nicht verringern.
Die Analyse geht davon aus, dass sich künftig mehr Beschäftigte als bisher einen Schreibtisch mit Kolleg*innen teilen – sogenannte Shared Desks. Außerdem werden in steigendem Umfang Team- und Kommunikationsflächen benötigt. Neue Bürogebäude sollten so flexible Strukturen besitzen, damit sich die Unternehmen je nach Bedürfnis dort einrichten können. Diese Bedürfnisse variieren dabei stark nach Branchen: Speziell in der Startup-Szene, die die Analyse als potenziellen Markttreiber sieht, gibt es besondere Standortanforderungen beim Büro-Ambiente und -Umfeld.
Moderne Gebäudekonzepte THE SHIP und Vorum
Ein Beispiel für ein modernes Bürokonzept in Köln ist THE SHIP im Stadtteil Ehrenfeld, eines der modernsten volldigitalisierten Bürogebäude Deutschlands, in dem die Studie der KölnBusiness Wirtschaftsförderung vorgestellt wurde. THE SHIP ist u.a. Standort der FOND OF GmbH, die – damals noch als ergobag GmbH – 2010 in Köln gegründet wurde. Einer der Gründer von FOND OF und Bauherr von THE SHIP, Dr. Oliver Steinki, baut nun gleich angrenzend an THE SHIP mit dem Vorum ein weiteres hoch innovatives und volldigitalisiertes Bürogebäude.
„Köln ist unsere Heimat. Hier sind wir fest verwurzelt. Die lebendige und offene Mentalität der Menschen hier in der Stadt ist ein Teil unserer Unternehmenskultur. Mit THE SHIP, der benachbarten Alten Wagenfabrik und bald dem Vorum lassen wir hier gerade einen unternehmerischen Campus entstehen, wo sich Menschen austauschen, gegenseitig inspirieren und gemeinsam Ideen entwickeln. Köln bietet für uns noch viel Potenzial für weitere, spannende Projekte“, so Dr. Oliver Steinki.
Ein Interview mit unserem Geschäftsführer Dr. Manfred Janssen zur Entwicklung des Kölner Büromarktes finden Sie in unserem Magazin.
Über die KölnBusiness Wirtschaftsförderung
Die KölnBusiness Wirtschaftsförderungist eine Tochtergesellschaft der Stadt Köln. Sie ist erste Ansprechpartnerin für alle Unternehmen sowie Gründer*innen in der Stadt. KölnBusiness gibt Orientierung, wenn es um Verwaltung und Regelungen geht. Wir informieren und vermitteln in allen wirtschafts- und verwaltungsrelevanten Fragen, wir vernetzen und bieten mit vielfältigen Services individuelle Lösungen.