Wie KI den Journalismus revolutioniert

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Künstliche Intelligenz bei EXPRESS.de: Christian Spolders
© KStA Media

Prozesse effizienter gestalten, Marktchancen nutzen und Kundenerlebnisse verbessern: Künstliche Intelligenz (KI) wird zum Schlüsselfaktor für Unternehmen. Auch in Medienhäusern schafft die Technologie Innovationen und eröffnet neue Möglichkeiten. EXPRESS.de-Redaktionsleiter Christian Spolders zeigt, wie der Einsatz von KI im Journalismus Arbeitsprozesse revolutioniert und nachhaltig wirkt – und warum der Mut zur Veränderung sich lohnt.

 

KI im Journalismus: Wie künstliche Intelligenz die Medienwelt verändert

 

Christian Spolders, Redaktionsleiter EXPRESS.de

„Seit gut einem Jahr haben wir bei EXPRESS.de nun unsere KI-Redakteurin Klara Indernach im Einsatz. Die Idee dazu entstand Ende 2022. Damals machte ChatGPT von sich reden, und wir beschlossen, intensiver auf das Thema KI zu setzen. Eine künstliche Intelligenz, die Texte schreibt, kann unsere Redakteurinnen und Redakteure deutlich entlasten. Als die Tests funktionierten, haben wir Klara auf EXPRESS.de implementiert und weisen seitdem in unseren Guidelines unter jedem KI-Artikel transparent darauf hin. Wir haben der KI einen Namen gegeben, weil das den Umgang mit ihr als ‚Kollegin‘ erleichtert und Vorbehalte abbaut.

 

ChatGPT im Journalismus: Vom Experiment zur Realität

Besonders von Medienjournalist*innen wurden wir damals kritisch beäugt. Doch nachdem die erste Kritikwelle abgeebbt war, erhielten wir viele positive Rückmeldungen – auch von Verantwortlichen anderer Medienhäuser. Natürlich gab es auch skeptische Stimmen in unserer eigenen Redaktion. Die Frage, ob wir in Zukunft alle von Maschinen ersetzt werden, drängte sich bei einigen auf. All diese Gedanken haben wir immer zugelassen, intern viele Gespräche geführt. Gleichzeitig wollen wir mutig, progressiv und experimentierfreudig sein.

 

Zukunft Journalismus – Wie KI die Medienbranche verändert

Auch wenn wir bei Artikeln teilweise auf KI setzen: Es ist immer noch ein Mensch, der sie steuert. Die Kernaufgabe des Journalismus hat sich dadurch nicht verändert. Wir wollen Missstände aufdecken, mit Menschen sprechen, Ereignisse einordnen. All das können aktuell nur Menschen, KI ist für uns lediglich ein Werkzeug. Unsere Redakteur*innen können es nutzen, müssen es aber nicht. Doch je routinierter sie damit umgehen, desto mehr Zeit gewinnen sie für andere Themen oder eigene Recherchen. Inzwischen wird bei uns mehr als jeder zehnte Artikel mit KI geschrieben. Sie werden genauso oft gelesen wie Texte, die ohne KI entstanden sind, und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Technologie längst Teil des Alltags. Ich kann Unternehmer*innen nur raten, mutig zu sein, die eigenen Mitarbeiter*innen mitzunehmen – und auch die Nerven zu bewahren, wenn es gerade am Anfang mal nicht so läuft wie geplant.“

 

Christian Spolders ist seit 2020 Redaktionsleiter bei EXPRESS.de. Das Boulevardmedium gehört zum Kölner Verlagshaus DuMont. Zu den redaktionellen Richtlinien von EXPRESS.DE beim Umgang mit KI geht es hier.

 

 

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