Der Aufbau und der Inhalt eines Businessplans
Wichtig für einen guten Businessplan-Aufbau ist eine klare Gliederung. Diese besteht aus vier Teilen:
1. Die Zusammenfassung
- stellt kurz und bündig die wichtigsten Punkte der Geschäftsidee und des Geschäftsmodells vor (z.B. Idee, Gründungsform, Markt, Produkt, Konkurrenz, Wettbewerb, Investitionshöhe und Finanzplanung)
- führt die wichtigsten (und auch nur diese) Planzahlen auf
- verschafft den Leser*innen einen schnellen, aber aussagekräftigen Ein- und Überblick in das Geschäftsmodelle
Faustregel:
Fünf Minuten – länger sollten Dritte nicht brauchen, um die Kurzbeschreibung zu lesen und zu verstehen. Der Einfachheit halber wird sie zum Schluss verfasst, wenn alle Inhalte stehen.
2. Der Textteil des Businessplans beschreibt
die Gründungs- und Unternehmensform
Einzelunternehmen, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft? Die Rechtsform gibt dem Unternehmen einen festen Rahmen und regelt wichtige Fragen zu Eigentumsverhältnissen, Risikoverteilung und Haftung. Sie ist damit auch wichtiger Bestandteil des Businessplans. Einen Überblick zu den verschiedenen Unternehmensformen gibt es hier.
Besonderheit Geschäftsübernahme: Hier gilt es auch, die spezifische Qualifikation und die wirtschaftliche Lage des Betriebes zu schildern.
die Geschäftsidee
Was macht die Geschäftsidee besonders? Wie sind die Zukunftsaussichten? Welche unternehmerischen Ziele werden verfolgt? Bei der Beschreibung der Geschäftsidee bzw. des Produktes oder der Dienstleistung geht es darum, die Vorzüge herauszustellen. Was ist das Neue gegenüber anderen Anbietern? Wann soll die Produktion starten? Und welche Voraussetzungen müssen bis dahin noch erfüllt sein? Eine umfassende Beurteilung ist hier das A und O.
den Markt, der Wettbewerb und der Standort
Ohne Kund*innen kein Erfolg. Deswegen hier volle Konzentration auf die Beschreibung und Bewertung von Zielgruppen und dem Wettbewerb. Wer sind die Kund*innen? Wie gestaltet sich die Situation auf dem Markt? Welche Wettbewerbsvorteile könnten die Zukunft der Geschäftsidee sichern? Welche Trends zeichnen sich ab? Die Erstellung von Wettbewerbsprofilen der Mitbewerber*innen ist hier essenziell.
den Vertrieb/das Marketing
Hier ist Raum für die individuelle Marketingstrategie. Wie soll die Marke bekannt gemacht werden? Wie ist der Markenauftritt gestaltet und welche Markteintrittsstrategie wird verfolgt? Der Etat für Werbemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit muss hier dargelegt werden. Außerdem sollte hier das Vertriebskonzept beschrieben werden. Wie sieht die Preisstruktur aus? Welche Kalkulation liegt dieser zugrunde? Wie hoch sind die Vertriebskosten?
die Gründungsperson/personen, das Team und die Organisation des Unternehmens
Bei der Gründungsperson bzw. den Gründungspersonen steht die unternehmerische Kompetenz im Vordergrund. Geschildert wird der persönliche und berufliche Werdegang aller gründenden Personen, Branchenkenntnisse, kaufmännische Kenntnisse, Qualifikationen zur Unternehmensführung sowie ggf. Zulassungen, die für die Geschäftsidee von Vorteil sind. Auch die Nutzung von Beratungsangeboten und die Unterstützung durch das private Umfeld kann hier einfließen.
Expertentipp: Man muss kein*e Expert*in auf allen Gebieten sein. Gibt es größere Defizite in einem bestimmten Bereich, sollten sie jedoch klar angesprochen und Lösungsvorschläge benannt werden. Wie gleiche ich das Defizit aus? In einem Businessplan geht es auch darum, realistisch zu sein. Nur so besteht Aussicht auf Erfolg.
Bei einer Teamgründung muss die Führungs- und Organisationsstruktur beschrieben werden. Ein Organigramm kann hilfreich sein. Auch die Personalbedarfs- und Personaleinsatzplanung gehört hierhin. Festzuhalten ist, welche vertraglichen Regelungen gelten sollen, aber auch, welche Vorschriften für das Unternehmen ggf. zu beachten sind.
die Risiken und die Chancen
Bevor es in die Finanzplanung geht, sollten die Risiken und Chancen noch einmal gesondert Betrachtung finden. Der Worst-Case darf hier eine Rolle spielen. Hilfreich kann eine SWOT-Analyse sein, die Stärken, Schwächen sowie Chancen und Risiken aufzeigt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellt eine Vorlage dafür im Netz zur Verfügung.
Wichtig: Risiken und Schwächen sollten ehrlich dargelegt werden. Das zeigt, dass sich der Gründer oder die Gründerin intensiv mit seiner Idee auseinandergesetzt hat und vorbereitet ist. Sinnvoll ist es natürlich, darüber hinaus aufzuzeigen, wie man den Risiken begegnen will.
3. Der Finanz- und Zahlenteil gibt Auskunft über
- private und betriebliche Kosten
- den Umsatz
- den Kapitalbedarf
- die Finanzierung
- die Liquiditätsplanung
- die Rentabilität
Expertentipp: Keine Augenwischerei! Bei der Finanzplanung immer mit realistischen Zahlen arbeiten. Was muss eingenommen werden? Was sind die laufenden Kosten? Was bleibt am Ende für mich übrig? All diese Überlegungen müssen für potenzielle Geldgeber*innen nachvollziehbar sein. Viele Gründer*innen unterschätzen ihren Kapitalbedarf. Eine realistische Einschätzung der benötigten Mittel ist essenziell, um Vertrauen zu schaffen.
4. Im Anhang findet sich zum Beispiel
- der Lebenslauf bzw. die Lebensläufe (tabellarisch)
- Verträge
- Analysen
- Gutachten
- Patente
- Broschüren
- usw.