Die vier Säulen der Gründungsfinanzierung
Damit eine Geschäftsidee erfolgreich wird, benötigen Unternehmensgründer*innen einen guten Finanzierungsplan. Dieser ist nicht nur für einen erfolgreichen Einstieg in die Geschäftswelt unabdingbar, sondern vielmehr essenziell für das Gelingen der Gründung insgesamt. Denn: Fehler bei der Finanzplanung gehören zu den häufigsten Ursachen für ein Scheitern der Unternehmensgründung. Das sind unsere vier wichtigsten Tipps zur Finanzierung:
1. Frühzeitig beraten lassen
Viele Problemstellen in der Finanzplanung können bereits früh erkannt und behoben werden. Im Zweifel gilt: je eher, desto besser! Als angehende Gründer*in solltest du aus diesem Grund so früh wie möglich ein Beratungsgespräch suchen. Unsere Expert*innen zu den Themen Förderung und Finanzierung können dabei helfen, einen handfesten Finanzierungsplan aufzustellen und mögliche Förderungen auszuloten.
Hast du bereits ein Finanzkonzept ausgearbeitet, kann dieses zudem einem ersten Check unterzogen werden. Soll ein Kredit zur Finanzierung aufgenommen werden, erhalten angehende Selbstständige bei unseren Expert*innen bei Bedarf wichtige Tipps für das Bankgespräch.
2. Die Ermittlung des Gesamtkapitalbedarfs
Die Grundlage jeder guten Gründungsfinanzierung: Die Ermittlung des zu erwartenden Kapitalbedarfs. Egal ob Eigen- oder Fremdkapital – zu wissen, wie viel Kapital für die Gründung benötigt wird, ist die Basis jedweder Planung. Wichtig ist es zunächst, zwischen kurzfristigem Kapitalbedarf (laufende Kosten) und langfristigem Kapitalbedarf (Sachinvestitionen) zu unterscheiden. Denn ist die Gründungsphase erst erfolgreich abgewickelt, stehen Folgeinvestitionen an, die bedacht werden müssen. Besonders wichtig: es sollte stets umfassend und realistisch geplant werden, da eine spätere Nachfinanzierung oftmals schwer ist. Kalkuliert man hingegen realistisch, behält man auch im Falle unvorhergesehener Kosten ausreichend finanziellen Spielraum.
3. Die Umsatz- und Ergebnisplanung
Hast du den Gesamtkapitalbedarf ermittelt, geht es nun ans Eingemachte! Die Umsatz- und Ergebnisplanung stellt den Kern des Finanzplans dar. Sie ermittelt, ob sich das zu erwartende Geschäft tatsächlich rentiert. Um einen Eindruck davon zu erlangen, müssen zunächst die zu erwartenden Umsätze den zu erwartenden Kosten gegenübergestellt werden. Welche Seite überwiegt? Und um wie viel? Dieser Vergleich ist durchaus wichtig, da er ein erster Anhaltspunkt dafür sein kann, ab wann mit Gewinnen zu rechnen ist.
Unser Tipp
Ratsam ist es, die Gegenüberstellung von Kosten und Umsätzen zunächst für den Zeitraum eines Jahres durchzuführen. Anhand des somit ermittelten Betriebsergebnisses kann man anschließend versuchen, den späteren Unternehmenserfolg abzuschätzen. Dabei gilt es, einige Faktoren zu beachten, welche sowohl den Umsatz als auch die Kosten beeinflussen können: eine veränderte Auftragslage, das Verhalten der Konkurrenz, Kosten im Einkauf von Waren, Auftragsverzögerungen.
Auch in der Umsatz- und Ergebnisplanung gilt: Realistisch kalkulieren! Anstatt mit optimistischen Werten zu rechnen, ist es ratsam, eher vorsichtig zu planen. Neben dem zu erwartenden Geschäftsverlauf sollte deshalb unbedingt auch ein ungünstiges Szenario eingeplant werden. Mittels einer Gewinnschwellenrechnung kann im Anschluss ein Mindestumsatz berechnet werden, der nötig ist, um alle Kosten zu decken.
4. Eine ehrliche Abwägung aller Faktoren
Sind alle vorläufigen Zahlen ermittelt, ist es Zeit für ein Zwischenfazit. Entsprechen die Bilanzen den Vorstellungen? Lohnt sich der Schritt in die Selbstständigkeit? Bleibt nach Abzug aller Kosten genug Geld für mich selbst übrig?
All diese Fragen zu stellen, ist durchaus wichtig, denn auch die Lebenshaltungskosten sind ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Gründer*innen und Startups, die mit dem Gedanken der Selbstständigkeit spielen, sollten sich deshalb fragen, ob sie mit dieser vorläufigen Bilanz zufrieden sind.