Die Corona-Krise beschleunigt den Strukturwandel im stationären Einzelhandel und wirkt sich ebenfalls negativ auf die Gastronomie aus. Um diesen Entwicklungen strategisch entgegenzuwirken und Innenstadt wie auch Veedeln neue Impulse zu verleihen, hat die KölnBusiness Wirtschaftsförderung ein Kompetenzteam aufgebaut und ein Netzwerk mit kommunalen und privaten Akteuren etabliert.
Um den Einzelhandel und die Gastronomie in Köln noch stärker zu unterstützen, hat KölnBusiness ein Netzwerk mit kommunalen und privaten Akteuren etabliert. Welches Ziel steckt dahinter?
Thomas Schulz: Wir möchten gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln, die dazu beitragen, eine lebendige Einzelhandelslandschaft und Gastroszene zu erhalten und neu zu schaffen. Zudem möchten wir mit verschiedenen Projekten lokale Strukturen unterstützen, um lebenswerte Veedel und eine funktionsfähige, attraktive Innenstadt zu gewährleisten.
Welche Projekte sind aus dieser Zusammenarbeit bereits entstanden?
Thomas Schulz: Wir koordinieren und begleiten beispielsweise das Gesprächsformat „Kölner Gastrorunde“. Darin entwickeln Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus der Gastroszene in der sich stetig wandelnden Krisensituation Lösungen für die Herausforderungen auf lokaler Ebene. Außerdem haben wir bereits im März 2020 gemeinsam mit der Kölner Agentur Railslove die Plattform Veedelsretter initiiert. Darauf können inhabergeführte Unternehmen und Solo-Selbstständige Gutscheine anbieten, um laufende Fixkosten zu decken. Seit Beginn der Pandemie konnten so mehr als 650.000 Euro an die teilnehmenden Betriebe ausgeschüttet werden.
Holger Leroy: In den Veedeln Rodenkirchen und Lindenthal treiben wir zudem mit dem Pilotprojekt „Local Loyality“ die Digitalisierung von Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben voran. Und beim EcoHopping, das erstmals im August sowie in einer Adventsausgabe im Dezember stattgefunden hat, standen Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe im Fokus, die auf Nachhaltigkeit setzen. Über die gemeinsame Plattform konnten sie ihre Produkte einem breiten Publikum präsentieren. Das fördert gleichzeitig die Attraktivität des Einzelhandelsstandorts Köln.
Darauf zielt auch die neue Kooperation mit dem Startup _blaenk ab, richtig?
Thomas Schulz: Genau. Gemeinsam mit dem jungen Unternehmen _blaenk, das ein innovatives Retail-Konzept entwickelt hat, bieten wir drei Kölner Startups eine Verkaufsfläche im Concept-Store auf der Schildergasse. Das ist eine einmalige Gelegenheit, sich in bester Innenstadtlage zu positionieren, und gleichzeitig belebt das Konzept, das den stationären Handel mit dem Onlinehandel verbindet, die Einkaufsstraße.
Welchen Service bieten Sie Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern und Gastronominnen und Gastronomen darüber hinaus?
Thomas Schulz: Wir sind das Scharnier zwischen Einzelhandel und Stadt. Wir helfen bei allen verwaltungsrelevanten Fragen. Auch wer ein passendes Ladenlokal in Köln sucht oder eine leerstehende Fläche vermieten möchte, ist bei uns an der richtigen Adresse.
Holger Leroy: Bei uns gibt es alles aus einer Hand, was zur erfolgreichen Ansiedlung in Köln nötig ist: Informationen zum Standort und zu Geschäftsflächen, Beratung in behördlichen Angelegenheiten und Gründungsfragen sowie die Vermittlung von Immobilien und Netzwerkpartnerinnen und -partnern.
Die Leistungen von KölnBusiness im Überblick
- Vernetzung von Ladenflächen und potenziellen Mieter*innen
- Direkter Draht zur Kölner Stadtverwaltung, zu Interessenverbänden, Eigentümer*innen und Vermieter*innen
- Beratung von Vermieter*innen zu Nachnutzungs-, Umnutzungs- und Zwischennutzungsmöglichkeiten einer Immobilie
- Aufnahme eines Immobiliengesuchs oder -angebots in das Immobilienportal von KölnBusiness
Eine detaillierte Übersicht über die Leistungen von KölnBusiness für Einzelhandel und Gastronomie gibt es außerdem hier.