Etwa 70 Prozent der eingereichten Bauanträge im Wohnungs- und Gewerbebau in Köln sind unvollständig. Damit Bauvorhaben dadurch nicht verlangsamt werden, unterstützt die KölnBusiness Wirtschaftsförderung Unternehmen mit diversen Angeboten. Wie Prozesse dadurch beschleunigt werden können, zeigt das Beispiel der Kölner Parylak GmbH. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Stanislaw Parylak und Sascha Maschinski vom KölnBusiness-Unternehmensservice.
Herr Parylak, gemeinsam mit Ihrem Bruder sind Sie Geschäftsführer der Parylak GmbH in Köln-Kalk. In welcher Branche ist Ihr Unternehmen aktiv?
Stanislaw Parylak: Wir sind eine Baufirma mit Fokus auf Innenausbauarbeiten. Das heißt: Wenn der Rohbau eines Gebäudes steht, kommen wir und kümmern uns – abgesehen von Sanitär- und Elektroarbeiten – um den gesamten Innenausbau vom Boden bis zur Decke.
Wir stehen hier an der Pauline-Christmann-Straße im Kölner Stadtteil Rath-Heumar. Hinter uns hebt ein Bagger gerade eine Baugrube aus. Was wird hier gebaut?
Parylak: Auf dem Grundstück hinter uns entsteht zurzeit unser neuer Firmensitz. Insgesamt wird unser Neubau deutlich größer sein als unser bisheriger Firmensitz in Köln-Kalk. Am aktuellen Standort haben wir nur ein Büro für vier Mitarbeitende. Auch Lagerkapazitäten und Parkplätze für unseren Fuhrpark sind knapp. Den Platz dafür werden wir hier künftig haben. Man kann also sagen: Mit mittlerweile 16 Mitarbeitenden sind wir unserem Standort in Kalk in den vergangenen Jahren entwachsen.
Herr Maschinski, im Unternehmensservice von KölnBusiness unterstützen Sie Unternehmen aus Köln bei der Realisation von Bauvorhaben. Wie ist der Kontakt zur Parylak GmbH zustande gekommen?
Sascha Maschinski: Die Parylak GmbH hat sich erstmals im September 2019 bei KölnBusiness mit der Anfrage nach einer städtische Gewerbefläche gemeldet. In solchen Fällen versenden wir zunächst eine sogenannte Checkliste, die das Unternehmen ausfüllt. Da wird unter anderem eine Beschreibung der Firma und des geplanten Bauvorhabens abgefragt. Das sind für uns wichtige Informationen, um einen ersten Eindruck davon zu bekommen, nach welcher Art Grundstück wir suchen und zu prüfen, ob die entsprechenden Vergabekriterien für städtische Gewerbeflächen erfüllt werden.
Im November 2019 folgte dann das erste persönliche Kennenlernen. Das ist für uns sehr wichtig, um eine Vertrauensbasis aufzubauen und einen näheren Eindruck vom Unternehmen zu erhalten. Wir haben dann relativ schnell dieses städtisches Gewerbegrundstück hier in der Pauline-Christmann-Straße ins Auge gefasst, da es durch seine Lage und Größe gut zu den Vorstellungen der Parylak GmbH passte.
Wie genau lief der Prozess bis zur Baugenehmigung dann ab?
Maschinski: Nachdem Herr Parylak sein Unternehmen und sein Bauvorhaben vorgestellt hatte und wir das Grundstück an der Pauline-Christmann-Straße als passend identifizieren konnten, folgte die Stellungnahme an das Liegenschaftsamt der Stadt Köln. Im Vorfeld wurden seitens des Unternehmens erste Bauentwürfe für das Grundstück angefertigt und die positive Unternehmensentwicklung in den vergangenen Jahren – zum Beispiel anhand von Jahresabschlüssen und Kreditauskünften – dargelegt. Die Stellungnahme wird von KölnBusiness mit der Bitte um ein Kaufangebot verfasst. Das Kaufangebot kam im Februar 2020, zwei Monate später stimmte auch die Politik der Verkaufsvorlage zu, so dass die vertragliche und notarielle Beurkundung erfolgen konnte.
Der nächste große Schritt war danach der Bauantrag. KölnBusiness unterstützt in Kooperation mit der Bauberatung der Stadt Köln Unternehmen schon vor der Einreichung durch eine sogenannte Vollständigkeitsprüfung. Gemeinsam mit Herrn Parylak und in Absprache mit der Bauberatung und dem verantwortlichen Architekten haben wir den Bauantrag im Dezember 2020 noch vor der Einreichung auf formale und formelle Vollständigkeit überprüft und Mängel behoben. Die Baugenehmigung kam im Juli 2021, also gerade einmal sechs Monate nach dem Antrag
Herr Parylak, wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Herrn Maschinski und KölnBusiness empfunden?
Parylak: Immer auf Augenhöhe. Beeindruckt hat uns vor allem, dass uns Herr Maschinski nach Kräften unterstützt hat, gleichzeitig aber auch klar gemacht hat, dass auch wir etwas leisten müssen, um unser Projekt möglichst schnell in die Tat umzusetzen. Wir haben versucht, ihm immer möglichst zeitnah und vollständig alle benötigten Informationen zukommen zu lassen und so unseren Teil geleistet. Ich glaube, nur so war es möglich, unser Bauvorhaben in so kurzer Zeit umzusetzen.
Herr Maschinski, was raten Sie anderen Unternehmen, um eine schnelle Genehmigung von Bauvorhaben zu ermöglichen?
Maschinski: Essenziell ist tatsächlich die Vollständigkeit des Bauantrags. Rund 70 Prozent aller eingereichten Bauanträge im Wohnungs- und Gewerbebau in Köln sind unvollständig. Das hat immer eine zum Teil erhebliche Verlangsamung der Genehmigungszeit zur Folge. Durchschnittlich dauert die Genehmigung eines Bauantrags in Köln deshalb rund 9 Monate.
Wie beschrieben unterstützt der Unternehmensservice von KölnBusiness gemeinsam mit der Stadtverwaltung Betriebe und Firmen mit der Vollständigkeitsprüfung deshalb genau an diesem Punkt. Auch während der Erstellung des Bauantrages stellt der Unternehmensservice den kurzen Draht in die Verwaltung und zu den verschiedenen Fachämtern her. So können zum Beispiel Fragen des zuständigen Architekten oder der zuständigen Architektin bereits im Vorfeld zügig geklärt werden.
Sie sprechen die kostenlosen Services von KölnBusiness an: Bei welchen Vorhaben unterstützen Sie Unternehmer am Wirtschaftsstandort Köln außerdem?
Maschinski: Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen der Kölner Wirtschaft und der Stadt. Mit unseren Kontakten versuchen wir, die Kommunikation zu beschleunigen. Die Parylak GmbH ist ein gutes Beispiel dafür, wie uns das gelingt.
Darüber hinaus unterstützen wir Unternehmen und Betriebe bei jedweder Art von Genehmigungsverfahren. Wir stehen zur Verfügung, um zu vermitteln, zu helfen, aufzuklären und zu beschleunigen. Wir können Vorgaben und Regeln nicht ändern, können als direkte Ansprechpartner aber sehr wohl zu einer Lösung beitragen.
Herr Parylak, die abschließende Frage an Sie: Wann rechnen Sie damit, Ihre neuen Räumlichkeiten hier an der Pauline-Christmann-Straße beziehen zu können?
Parylak: Wie Sie sehen, finden gerade erste Baggerarbeiten statt. Die Rohbauarbeiten für den Bürotrakt sollen im Januar 2022 beginnen. Im Mai geht’s dann mit der Halle los. Einziehen können wir hoffentlich im November oder Dezember 2022.
Baugenehmigung – Wir unterstützen Sie!
Sie haben ein unternehmerisches Bauvorhaben in Köln und brauchen Hilfe beim Antragsverfahren? Der Unternehmensservice von KölnBusiness unterstützt Sie dabei:
- Kostenlose und individuelle Beratung
- Orientierungshilfe bei Ihrem Bauvorhaben
- Vollständigkeitsprüfung Ihres Bauantrags
- enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung
- Kommunikation mit den Fachämtern
Alle weiteren Informationen zu unseren Services und unserem Beratungsangebot finden Sie hier.