Venture Capital: Wagniskapital für Startups

Um als Startup Geld einzusammeln, bieten sich Gründer*innen und Unternehmer*innen zahlreiche Optionen. Eine Finanzierungsquelle, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, stellt das sogenannte Venture Capital dar. Während diese Art der Finanzierung ursprünglich vor allem im Bereich der medizinischen Forschung genutzt wurde, fokussieren sich Venture Capital Investor*innen seit einigen Jahren verstärkt auf innovative Startups.

Als erste Ansprechpartnerin für die Wirtschaft in Köln ist es auch unsere Mission, die dynamische Startup-Szene der Stadt zu fördern. Der nachfolgende Ratgeber fasst alle wissenswerten Informationen rund um das Thema Venture Capital zusammen und zeigt auf, an welche Venture Capital Unternehmen sich Startups aus Köln und Umgebung wenden können.

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Definition: Was ist Venture Capital?

Venture Capital (kurz VC) ist die englische Bezeichnung für Risikokapital beziehungsweise Wagniskapital. Im Detail handelt es sich dabei um außerbörsliches Beteiligungskapital, das Investor*innen jungen und innovativen – also als besonders riskant geltenden – Unternehmen bereitstellen, die ein überdurchschnittliches Wachstumspotential aufweisen.

 

Venture Capital einfach erklärt

Venture Capital ist eine Finanzierungsform, bei der Investor*innen ein Startup mit Kapital unterstützen und im Gegenzug Firmenanteile erhalten.

 

Die Kapitalgeber*innen – beispielsweise Venture Capital Fonds – investieren bei dieser Finanzierungsmethode einen Teil ihres Eigenkapitals, wofür sie Unternehmensanteile und gewisse Mitspracherechte erhalten. Meist ist die Kapitalbeteiligung auf eine bestimmte Entwicklungsphase des Unternehmens begrenzt.

 

Wichtig zu wissen

Die Risikokapital-Geber*innen werden durch das Venture Capital zwar zu Miteigentümer*innen, streben für gewöhnlich aber keine Mehrheitsbeteiligung an. In Deutschland gelten Minderheitsbeteiligungen von bis zu 35 Prozent als üblich.

 

Das Ziel der Investor*innen besteht darin, die eingesetzten Mittel zu maximieren. Mit positiven Rückflüssen aus der Kapitalbeteiligung an einem jungen Unternehmen ist oftmals aber erst nach mehreren Jahren zu rechnen. Ein Venture Capital Investment zielt daher nicht auf Dividenden- oder Zinszahlungen, sondern auf die Erlöse aus der abschließenden Beteiligungsveräußerung ab. Scheitert das Startup mit seiner Geschäftsidee, zieht dies für gewöhnlich den Totalverlust des im Zuge der VC-Finanzierung investierten Kapitals nach sich.

 

Venture Capital vs. Private Equity

Wagniskapital stellt eine Unterkategorie des privaten Beteiligungskapitals – im Englischen als Private Equity bezeichnet – dar. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied zwischen Private Equity und Venture Capital: Während Risikokapital für Startups ausgelegt ist, werden mit privatem Eigenkapital eher etablierte Unternehmen unterstützt.

Private-Equity-Investor*innen bevorzugen häufig finanziell angeschlagene Betriebe und übernehmen diese für gewöhnlich mehrheitlich. Darüber hinaus beteiligen sich die Kapitalgeber*innen hier fast immer aktiv an der Unternehmensverwaltung und am laufenden Geschäftsbetrieb.

Warum Venture Capital für Startups von hoher Relevanz ist

Über ausreichend Kapital zu verfügen, ist für Unternehmen insbesondere in ihrer Frühphase von entscheidender Bedeutung. Schließlich bestehen Ausgaben meist bereits ab dem ersten Tag, denen zunächst keine oder nur unzureichende Einnahmen gegenüberstehen. Da es sich für junge Unternehmen aufgrund fehlender Kreditsicherheiten schwierig gestaltet, eine herkömmliche Fremdfinanzierung zu erhalten, bietet sich eine Venture Capital Finanzierung an.

Venture Capital ermöglicht es Startups, die für den Geschäftsbetrieb und das Wachstum des Unternehmens erforderliche Liquidität sicherzustellen. Von Vorteil ist bei diesem Finanzierungsmodell vor allem, dass das erhaltene Kapital nicht zurückgezahlt werden muss und keine Zinszahlungen zu leisten sind. Außerdem besteht, anders als bei einem Bankkredit, nicht die Notwendigkeit, Sicherheiten nachzuweisen.

Für gewöhnlich unterstützen die Risikokapital-Investor*innen Startups nicht nur finanziell, sondern auch mit unternehmerischem Know-how, Managementexpertise und Branchenkenntnissen. Da viele Gründer*innen technisch oder naturwissenschaftlich geprägt sind und oftmals keine Managementerfahrung sowie ausreichende betriebswirtschaftliche Kenntnisse besitzen, erweisen sich diese Zusatzleistungen häufig als elementar für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung.

Erfahrene Venture Capital Firmen verfügen zudem über ein breites Netzwerk, von dem Jungunternehmen profitieren können. Synergien lassen sich zum Beispiel durch Kooperationen mit anderen Startups oder durch Cross Marketing erzielen.

Allerdings bringt eine VC-Finanzierung auch potenzielle Nachteile mit sich. Einerseits erhalten die Geldgeber*innen für gewöhnlich Unternehmensanteile, womit sie an zukünftigen Wertzuwächsen partizipieren. Andererseits verlieren Gründer*innen durch die Kapitelbeteiligung das vollständige Mitspracherecht. Dies kann außerdem dazu führen, dass sich Entscheidungsprozesse hinziehen, da gemeinsame Lösungen gefunden werden müssen.

Venture Capital: Vor- und Nachteile für Gründer*innen im Überblick

 

Vorteile

  • Erhalt finanzieller Mittel zur Weiterentwicklung des Unternehmens
  • Das erhaltene Kapital muss nicht zurückgezahlt werden
  • Managementunterstützung und Einbringung von Expertise durch Kapitalgeber*in
  • Netzwerksynergien
     

Nachteile

  • Abgabe von Unternehmensanteilen
  • Mitspracherecht der Investor*innen

Formen von VC-Finanzierungen

Hierzulande gibt es unterschiedliche Arten von Venture Capital Investor*innen, die Eigenkapital in Startups investieren. Zu unterscheiden ist an dieser Stelle im Wesentlichen zwischen:

  • Venture Capital Gesellschaften
  • Förderbanken
  • speziellen Fonds
  • Corporate Venture Capital

 

Venture Capital Gesellschaften

Die Mehrheit der Risikokapital-Investor*innen lässt sich klassischen Venture Capital Gesellschaften zurechnen. Dabei kann es sich sowohl um Unternehmen, Kreditinstitute oder Privatpersonen handeln als auch um einen Zusammenschluss der verschiedenen Parteien.

In den meisten Fällen eröffnen entsprechende Gesellschaften sogenannte Venture Capital Funds, über die sie später Unternehmensanteile erwerben. Nicht selten beteiligen sich an solchen Startup-Fonds in Deutschland auch Versicherungen und/oder Privatanleger*innen. Die Venture Capital Firma ist für das Fondsmanagement und die Vermögensverwaltung verantwortlich. Es gibt aber auch VC-Gesellschaften und Business Angels, die Venture Capital direkt in junge Unternehmen investieren.

 

Hinweis für Jungunternehmer*innen

Bevor du Kontakt zu einer Venture Capital Gesellschaft aufnimmst, solltest du prüfen, ob der Kapitalbedarf deines Startups dem Investitionsfokus entspricht. Meist liegt der Mindestbetrag für Investitionen bei über 50.000 Euro.

 

Wagniskapital von Förderbanken

Die Förderbanken der Länder und die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) beteiligen sich über verschiedene Programme und Gesellschaften ebenfalls an Startups. Allerdings liegt der Fokus des Investments hier eher darin, das Unternehmertum mittels Venture Capital zu unterstützen als in der Profitmaximierung.

Mitunter steigen die Förderbanken schon ab einer Investitionssumme von nur 20.000 Euro ein. Von Vorteil ist außerdem, dass die jeweiligen Beteiligungsgesellschaften keinen speziellen Investitionsfokus haben, also nicht nur in bestimmte Branchen investieren. Allerdings verfügen die Förderbanken mitunter über weniger Branchen-Know-how als auf bestimmte Sektoren spezialisierte VC-Gesellschaften.

 

High-Tech-Gründerfonds

Der High-Tech-Gründerfonds fördert technologieorientierte Startups mit Seed-Capital, das in der Frühphase der Unternehmensentwicklung genutzt werden kann. Der Fonds wird von mehr als 200 deutschen Technologiekonzernen – etwa Siemens und Bosch – finanziert, setzt sich aber auch aus BMWi und KfW Venture Capital zusammen. Dank der Kombination aus staatlichen und privaten Investor*innen vereinigt der Startup-Fonds Kapitalstärke und branchenspezifisches Know-how.

Die mittlerweile vierte Fondsgeneration (2023) kommt auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von knapp 500 Millionen Euro. In der Regel stellt der Startup Investment Fund jungen Unternehmen gegen 15 Prozent an Anteilen bis zu 500.000 Euro zur Verfügung.

 

Info

Der Fonds beteiligt sich lediglich gemeinsam mit Privatinvestor*innen, die zu gleichen Konditionen Venture Capital in der jeweiligen Finanzierungsrunde zur Verfügung stellen.

 

Corporate Venture Capital

Beim sogenannten Corporate Venture Building gründet ein Konzern eine Tochtergesellschaft, die für strategische Investments zuständig ist. Meist werden mit Corporate Venture Capital Unternehmen unterstützt, die in ähnlichen Branchen wie der Mutterkonzern agieren. Anders als bei gewöhnlichen Venture Capital Gesellschaften werden neben der Wertsteigerung des Zielunternehmens auch Synergien zwischen dem Großunternehmen und dem Startup angestrebt.

Venture Capital Finanzierungs­phasen: Vom Seed Investment zur Serie-F-Finanzierung

1. Seed Stage (Vor-Gründungsphase)

Seed Venture Capital dient dazu, die Geschäftsidee deines Startups zu testen und einen Prototyp zur Marktreife zu bringen, mit dem sich Feedback für zukünftige Produktgenerationen sammeln lässt. Allerdings ist ein Seed Investment mit einem besonders hohen Risiko verbunden. Daher beteiligt sich nicht jede Venture Capital Gesellschaft an der Startup Seed Finanzierung.

Early Stage (Startup-Phase)

Earlybird Venture Capital soll deinem Startup den Markteintritt ermöglichen, für den im Regelfall frisches Kapital benötigt wird. Mit Early Bird VC stellen die Kapitelgeber*innen finanzielle Mittel für die Herstellung und Vermarktung der von deinem Unternehmen angebotenen Dienstleistungen oder Produkte bereit.

Growth Stage (Wachstumsphase)

Nach ersten Erfolgen gilt es, die Marktposition auszubauen und das Geschäftsmodell zu skalieren, um höhere Umsatzerlöse zu generieren. Growth Capital – auch als Serie-A, Serie-B und Serie-C-Finanzierung bezeichnet – dient dazu, die Expansion deines Unternehmens voranzutreiben. In der Wachstumsphase fällt das Risiko für Investor*innen deutlich geringer aus als in der Seed- und Early-Stage-Phase.

Later Stage (Spätphase)

Unternehmen, die bereits schwarze Zahlen schreiben, nutzen statt Startup Venture Capital meist herkömmliche Darlehen. Hier wird eine VC-Finanzierung (Serie D, E und F) normalerweise in Anspruch genommen, um einen Börsengang vorzubereiten oder weil sich Liquiditätsziele mit vorangegangenen Finanzierungsrunden nicht erreichen ließen.

Exit-Strategien: Wie Investor*innen ihr Geld zurückbekommen

Eine Venture-Finanzierung ist für gewöhnlich auf einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren ausgelegt. Da im Regelfall auf Zinszahlungen verzichtet wird, entscheidet die durch die Veräußerung der Unternehmensanteile erzielte Summe über den Profit, den die Kapitalgeber*innen mit der Beteiligung einstreichen. Daher ist der Exit – der Ausstieg aus dem Unternehmen – für Investor*innen von elementarer Bedeutung. Dieser kann auf verschiedene Arten vollzogen werden:

  • Going Public (Börsengang): Das Unternehmen an die Börse zu bringen, stellt in der Regel die vorteilhafteste Option dar – sowohl für die Risikokapital-Geber*innen als auch für die Gründer*innen. Erstere können bei dieser Exit-Variante für gewöhnlich die höchsten Profite erzielen und den Zeitpunkt des Ausstiegs flexibel handhaben oder an zukünftigen Wertzuwächsen teilhaben. Unternehmen können den Börsengang dagegen unter anderem nutzen, ihre Eigenkapitalquote zu verbessern und ihre Eigenständigkeit zu verstärken. Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ist jedoch an zahlreiche Anforderungen geknüpft.
  • Trade Sale (Anteilsverkauf): Hier veräußern die Investor*innen die VC-Beteiligung an eine Drittpartei. Als Käufer*in tritt typischerweise ein größeres Unternehmen aus derselben Branche in Erscheinung, das in vielen Fällen eine Mehrheitsbeteiligung oder eine komplette Übernahme anstrebt, mitunter aber auch Holdings aus dem Finanzsektor. Bei dieser Exit-Strategie besteht aber einerseits das Risiko langwieriger Preisverhandlungen und andererseits die Gefahr, dass es zu Konflikten zwischen dem bisherigen Management und den neuen Eigentümer*innen kommt.
  • Buy Back: Im Falle des Rückkaufs der Unternehmensanteile durch die Mitgesellschafter*innen ist von einem Buy Back die Rede. Allerdings findet diese Exit-Variante nur selten Verwendung. Einerseits verfügen die Gründer*innen normalerweise nicht über ausreichendes Kapitel. Andererseits will das Venture Capital Unternehmen eine möglichst hohe Rendite erzielen, wohingegen potenzielle Käufer*innen einen möglichst niedrigen Preis für die Unternehmensanteile anstreben.
  • Liquidation oder Kündigung: Wenn das Unternehmen sich nicht am Markt behauptet, brechen Risikokapitel-Geber*innen das Projekt für gewöhnlich ab. Hier erfolgt der Ausstieg entweder durch die Auflösung des Unternehmens oder durch eine Vertragskündigung seitens der VC-Gesellschaft. Für die Investor*innen geht diese Option mit dem Verlust des bereitgestellten Kapitals einher. Das Unternehmen ist dann für gewöhnlich zahlungsunfähig und muss Insolvenz anmelden.

So bereitest du dein Startup auf eine VC-Finanzierung vor

Zunächst musst du dich auf einen der zahlreichen Venture Capital Investor*innen festlegen. Bei der Auswahl der Finanzierungspartnerin beziehungsweise des Finanzierungspartners solltest du neben dem Investmentfokus des VC-Unternehmens vor allem auf das Vorhandensein branchenspezifischen Know-hows achten. Dieses stellt die Grundlage für ein korrekte Einschätzung des Marktpotentials und für die Planung der Wachstumsstrategie dar.

Als weiterer Erfolgsfaktor gilt die Professionalität des Venture Capital Unternehmens. Manche Gesellschaften zeigen sich bei der Vergabe finanzieller Mittel zwar etwas spendabler, unterstützen dein Unternehmen dann aber nicht in schwierigen Situationen oder bei weiteren Finanzierungsrunden. Die besten Venture Capital Fonds sind vor Ort für ihre Partner*innen da und verfügen über ein weitverzweigtes Netzwerk.

 

Ob Seed Capital oder Growth Capital: Ein aussagekräftiger Businessplan ist Pflicht

Der Businessplan dient dazu, potenziellen Kapitalgeber*innen Einblicke in dein Geschäftsvorhaben zu geben, damit Investor*innen dieses einschätzen können. Venture Capital Unternehmen werden nur dann Wagniskapital bereitstellen, wenn deine Geschäftsidee innovativ ist, sich von Konkurrenzangeboten unterscheidet und einen klaren Kundennutzen hat. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, ein schlüssiges Konzept zur Markterschließung vorzuweisen und ein Team zusammenzustellen, das sich in seinen Fähigkeiten optimal ergänzt.

Wenn der Businessplan geprüft wird, stehen für gewöhnlich das Executive Summary – eine knappe, prägnante Zusammenfassung des Businessplans – und der Finanzplan im Fokus. Letzterer sollte daher in jedem Fall mit einem professionellen Tool erstellt werden. Worauf es im Detail zu achten gilt, zeigt unser Businessplan Guide auf.

Zum Businessplan-Ratgeber

 

VC-Finanzierung steht und fällt meist mit dem Pitch

Bei einem Pitch handelt es sich um die kurze Vorstellung deiner Geschäftsidee vor möglichen Geldgeber*innen. Zu einer guten Vorbereitung auf dieses Treffen gehört auch ein Pitch Deck – eine kurze und prägnante Präsentation, die sich aus 10 bis 15 Folien zusammensetzt und auf dem Businessplan basiert.

In unserem Ratgeber zum Thema Pitch Deck haben wir verschiedene Tipps zusammengetragen, die dir dabei helfen, an Wagniskapital für dein Startup zu gelangen.

Zum Pitch Deck-Ratgeber

Wie läuft eine Venture Capital Finanzierung ab?

Um als Startup an Venture Capital zu gelangen, muss dein Unternehmen vier Phasen durchlaufen beziehungsweise erfolgreich abschließen:

  1. Präsentation des Businessplans: In einem ersten Schritt präsentieren die Jungunternehmer*innen ihr Startup in einem Investor*innen-Pitch. An den Vortrag schließt sich eine Fragerunde an, die dazu dient, die Geschäftsidee, das Team und seine Marktkenntnisse besser einschätzen zu können.
  2. Ausarbeitung des Term Sheets: Jetzt werden die wichtigsten Konditionen der Venture Capital Beteiligung in einem als Term Sheet bezeichnetem Dokument zusammengefasst. Dieses beinhaltet Angaben zur Finanzierungshöhe, zu den Mitsprachrechten und zum Exit-Szenario. Allerdings stellt der Term Sheet noch keine Finanzierungsgarantie dar.
  3. Due-Diligence-Verfahren: Im Zuge dieser Prüfung verschaffen sich mögliche Investor*innen einen detaillierten Überblick über die rechtliche und wirtschaftliche Situation des Startups. Mit der Due Diligence wollen sich die Kapitelgeber*innen gegen potenzielle Risiken absichern.
  4. Erstellung des Beteiligungsvertrags: Nach Abschluss des Due-Diligence-Verfahren wird der Beteiligungsvertrag erstellt. Insbesondere für unerfahrene Gründer*innen empfiehlt es sich, eine Startup-Beratung oder eine Anwältin beziehungsweise einen Anwalt hinzuzuziehen. Nachdem beide Seiten den Vertrag geprüft haben, kann das Dokument unterschrieben werden.

 

Schon gewusst?

Bei der Venture Capital Methode wird der mögliche Exit-Betrag mithilfe eines Blicks auf vergleichbare, bereits verkaufte Startups ermittelt oder mithilfe von Umsatz- beziehungsweise EBIT-Prognosen.

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Venture Capital in Köln: Ein Überblick über die Kölner VC-Szene

In Köln und Umgebung sitzen mehr als 25 Venture Capital Fonds, Investor*innen und Business Angels. Einige Kapitalgeber*innen wie Coparion (wird unter anderem durch Venture Capital der KfW finanziert) oder Capnamic sind bereits seit Längerem in der Rheinmetropole ansässig. Es gibt allerdings auch einige relativ neue VC-Gesellschaften, beispielsweise:

 

  • neoteq ventures: Der 2020 gegründete Earlystage Venture Capital Fonds unterstützt junge technologieorientierte Startups mit Kapital und Know-how. Der Startup-Fonds setzt den Fokus auf Unternehmen aus dem Rheinland. Die Höhe des möglichen Investitionsvolumens liegt bei bis zu vier Millionen Euro pro Beteiligung.
  • BitStone Capital: Der international agierende Venture Capital Investor BitStone Capital entwickelt Businessmodelle in den Bereichen Construction und Real Estate. Beteiligungsunternehmen erhalten bis zu drei Millionen Euro an Wagniskapital und profitieren außerdem von einem großen Netzwerk und umfangreichem Branchen-Know-how.
  • VENPACE: VENPACE ist ein Early Stage VC Fund und InsurTech-Builder, der erst 2021 gegründet wurde, aber bereits im kompletten DACH-Raum aktiv ist. Der Fonds fokussiert sich auf versicherungsnahe digitale Geschäftsmodelle und investiert bis zu 500.000 Euro in ein einzelnes Startup.

Tipp

Unser Cologne Investors Guide bietet einen umfangreichreichen Überblick über die in Köln sitzenden Wagniskapital-Investor*innen. Detailliertere Infos zu Venture Capital in Köln liefert unser Ratgeber.

 

Um mit einer oder einem der Kölner Venture Capital Investor*innen in Kontakt zu treten, bieten sich dir verschiedene Möglichkeiten. Neben Fachmessen wie der InsureNXT, Demo Days und verschiedenen Pitch-Formaten – etwa vom Founder Institute Cologne – organisieren immer mehr Startup-Fonds eigene Formate. Auch Startup-Events wie die von KölnBusiness organisierte Cologne Masterclass eignen sich hervorragend für den Kontaktaufbau zu Kapitalgeber*innen.

Venture Capital in NRW: Erfolgsbeispiele aus Köln und Umgebung

Es gibt zahlreiche in Köln ansässige Startups, die als Venture Capital Beispiel mit einem erfolgreichen Abschluss genannt werden können. Dazu zählen unter anderem:

  • Learnship: Der in Köln gegründete Online-Anbieter von geschäftssprachlichem und interkulturellem Training erhielt 2012 von der NRW.Bank Venture Capital, die bis zum Jahr 2017 in dem Unternehmen investiert blieb. 2019 übernahm Learnship den Konkurrenten GlobalEnglish, einen Pionier auf dem Gebiet des Online-Lernens für weltweit agierende Konzerne.
  • Ordio: Das erst seit 2021 bestehende Startup Ordio hat sich auf die Digitalisierung der Personalverwaltung und -planung von Unternehmen mit Schichtbetrieb spezialisiert und eine moderne App mit vielen nützlichen Funktionen entwickelt. Anfang 2023 konnte sich Ordio über Capnamic ein Seed-Investment in Höhe von 2,9 Millionen Euro sichern.
  • Planted: Das Greentech-Startup unterstützt Unternehmen mithilfe einer Software-Lösung dabei, Emissionen zu reduzieren. Im Jahr 2022 – nur ein Jahr nach der Unternehmensgründung – hat Planted im Zuge seiner Pre-Seed-Finanzierungsrunde eine Million Euro eingesammelt. Das Kapital wurde unter anderem von neoteq ventures und verschiedenen Business Angels bereitgestellt.

 

Venture Capital in Deutschland

Laut dem Statistikdienst Statista lag das Volumen der durch Beteiligungsgesellschaften in Deutschland getätigten Venture Capital Investitionen im Jahr 2022 bei rund 3,36 Milliarden Euro. Damit fiel das Investitionsvolumen knapp ein Viertel niedriger aus als im Rekordjahr 2021, in dem 4,3 Milliarden Euro an Mitteln bereitgestellt wurden. Verglichen mit den Jahren zuvor ist das aber immer noch ein überdurchschnittlich hohes Niveau.

Dennoch fällt der Anteil der VC-Investitionen am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland mit nur 0,11 Prozent (2021) nicht allzu hoch aus. Der Wert entspricht ziemlich genau dem europäischen Durchschnitt. Finnland, welches die Statistik anführt, kommt fast auf das Dreifache (0,32 Prozent) und auch Dänemark, Frankreich, Spanien und die baltischen Staaten liegen beim Anteil des Venture Capital vor Deutschland.

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KölnBusiness bringt dein Startup mit potenziellen VC-Kapitalgeber*innen zusammen, beispielsweise durch regelmäßige Netzwerk-Events und Workshops. Unsere Startup Unit bietet angehenden Unternehmer*innen zudem eine kostenlose Gründungs- und Fördermittelberatung inklusive Feedbackrunden zu Pitchdecks. Auf unserer Webseite findest du außerdem eine Übersicht mit den wichtigsten Finanzierungsoptionen für Startups.

Fazit und Ausblick

Im Bereich der Startups fungieren Venture Capital Investor*innen als wichtige Geldgeber, die für gewöhnlich auch Expertise, Erfahrung und ihr Netzwerk beisteuern. Für Kapitalgeber*innen sind VC-Investments vor allem aufgrund der hohen Renditen interessant, die sich im Falle eines erfolgreichen Exits erzielen lassen. Möchtest du Wagniskapital in Anspruch nehmen, solltest du dich jedoch über die möglichen Kontrollverluste im Klaren sein.

Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass Venture Capital weiter an Bedeutung gewinnt. Dafür spricht vor allem, dass entsprechende Investments beiden Parteien eher Vor- als Nachteile bieten. Zu einem weiteren Anstieg der VC-Volumen dürfte aber auch der Umstand beitragen, dass es vielen Startups ohne Risikokapital gar nicht möglich wäre, sich am Markt zu etablieren.

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