Crowdfinanzierung für Gründer*innen und Startups

Crowdfinanzierung bietet Startups und Gründer*innen eine interessante Finanzierungsalternative zu Krediten, Venture Capital und Business Angels. Der Vorteil: Die sogenannte Schwarmfinanzierung über Onlineportale kannst du auch für Projekte mit geringem Kapitalbedarf nutzen, für die Bankkredite oder Wagniskapital nicht in Frage kommen.

Als direkte Ansprechpartnerin für Existenzgründer*innen und Startups in Köln erklären wir dir, wie Crowdfinanzierung funktioniert und welche Arten es gibt. Dazu zählen neben Crowdfunding auch Crowdinvesting, Crowddonating und Crowdlending. Unser Ratgeber zeigt, für welche Unternehmen sich die Finanzierung lohnt und wie du eine Finanzierungskampagne über Crowdfunding-Plattformen auf die Beine stellst.

KölnBusiness bietet Gründer*innen und Startups

  • Beratung zu den Themen Finanzierungen und Fördermittel
  • Formate zur Vernetzung im Startup-Ökosystem und mit Unternehmen
  • Matching mit potenziellen Investor*innen (zum Beispiel Cologne Masterclass)

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Crowdfinanzierung: Was ist das?

Das Prinzip ist einfach: Über Onlineplattformen wirbst du um Investments für Gründungsideen und Projekte – ohne Bank, Institution oder Gesellschaft als Mittelsmann. Die Crowd (Menge der Investor*innen) setzt sich aus vielen Kleininvestor*innen zusammen, deren Einzelinvestments sich zur Schwarmfinanzierung summieren. Im Gegenzug erhalten Geldgeber*innen eine Kompensation, zum Beispiel in Form des finanzierten Produkts oder durch Gewinnbeteiligungen.

Dank niedriger Einstiegshürden und flexibler Investmenthöhen stellt Crowdfinanzierung eine interessante Alternative zu Bankkrediten und staatlichen Fördermitteln dar. Auch von Wagniskapitalgebern wie Business Angels und Venture Capital grenzt sich Crowdfinanzierung ab, da Aspekte wie Mentoring und Coaching meist fehlen. Dafür musst du beim klassischen Crowdfunding keine Unternehmensanteile abgeben.

 

Woher kommt die Crowdfinanzierung?

Die erste offizielle Plattform für Schwarmfinanzierung ging 2003 in den USA unter dem Namen „ArtistShare“ online. Musikfans konnten darauf ihre Lieblingsmusiker*innen finanziell unterstützen. Die erste internationale Plattform betrat 2008 mit „indiegogo.com“ die Bühne und bietet noch heute die Möglichkeit, Projekte aus sozialen, kreativen oder anderen Bereichen zu finanzieren. Zwei Jahre später folgte mit „kickstarter.com“ die bekannteste Plattform unter den Crowdfinanzierungs-Anbietern.

 

Crowdfinanzierung kurz erklärt

Ein spezifisches Projekt, Produkt oder eine Geschäftsidee wird durch viele Kleininvestor*innen finanziert – das ist Crowdfunding, oder zu Deutsch: Schwarmfinanzierung. Gründer*innen und Startups können selbst bei geringem Kapitalbedarf unkompliziert Finanzmittel erhalten, während die „Crowd“ durch nicht-finanzielle Gegenleistungen oder Gewinnbeteiligungen profitiert.

Wie funktioniert Crowdfinanzierung in Deutschland?

Bei der Crowdfinanzierung meldest du dich über eine Onlineplattform an und bewirbst deine Geschäftsidee mit einer Finanzierungskampagne inklusive aussagekräftigem Pitch. Für die Bereitstellung erhält die Plattform meist eine Nutzungsgebühr und Provision. Interessierte entdecken dein Projekt auf der Plattform und investieren, spenden oder gewähren Mikrokredite.

Die Finanzierung kommt meist nach dem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip zustande: Erreichst du eine festgelegte Mindestsumme, erfolgt die Auszahlung. Wird sie nicht erreicht, erhält die Crowd ihre Investitionen zurück. Einige Plattformen bieten auch flexible Finanzierungen, so dass du deine Finanzierung unabhängig von einer Zielsumme erhältst.

Mit Crowdfinanzierung Geld verdienen: Vor- und Nachteile

 

Vorteile durch Crowdfinanzierung

  • Schnelle Finanzierung von Projekten, die aufgrund geringen Kapitalbedarfs für andere Förderungen nicht in Frage kommen
  • Flexibel Umsetzung oder Vorfinanzierung von Projekten, Prototypen und Ideen, für die es noch kein Proof-of-Concept gibt
  • Hemmschwelle und Risiko für Investor*innen sind durch niedrige Investitionen und eine große Investor*innengruppe niedriger
  • Gründer*innen behalten meist alle Stimmrechte und Unternehmensanteile
  • Im Gegensatz zu staatlicher Förderung keine oder kaum Bedingungen hinsichtlich Gründungsphase, Anzahl der Gründer*innen oder Erfolgsevaluierung
     

Nachteile von Crowdfinanzierung

  • Gründer*innen bleiben beim klassischen Modell auf sich allein gestellt, da Aspekte wie Mentoring oder Coaching fehlen
  • Gescheiterte Finanzierungskampagnen können sich negativ auf das Image des Unternehmens auswirken
  • Geschäftsideen werden auf Crowdfunding-Plattformen öffentlich präsentiert, das birgt das Risiko des Ideendiebstahls 

Alle Crowdfinanzierungs-Arten im Detail

Aus Sicht der Crowd-Investor*innen unterscheidet sich die Crowdfinanzierung durch vier Arten der Finanzierung.

 

Crowdfunding (Reward-based)

Im ursprünglichen Crowdfunding-Modell finanzieren Unterstützer*innen die Entwicklung oder Umsetzung von Produkten, Kunstwerken oder Dienstleistungen. Als nicht-finanzielle Gegenleistung erhalten sie Produkte, Services oder ein projektbezogenes „Dankeschön“.

 

Crowdinvesting (Equity-based)

Investierende, die als Gruppe aus Mikroinvestor*innen Startups fördern, erhalten eine Erfolgsbeteiligung – zum Beispiel durch Dividenden, Renditen, Zinsen oder Teilhabe. Es handelt sich um eine auf finanziellen Gewinn ausgerichtete Finanzierung durch Beteiligungsdarlehen oder eine stille Beteiligung ohne Mitspracherechte.

 

Crowdlending (Lending-based)

Nach dem Prinzip der Kreditvergabe erhalten Startups und Gründer*innen einen „Kredit von privat“. Einzelinvestments summieren sich hier zum „Schwarmkredit“. Kredite unterliegen festen Laufzeiten und festen Zinsätzen für die Rückzahlung. Die Kreditvergabe erfolgt an Personen (Peer-to-Peer-Lending) oder an Unternehmen (Peer-to-Business-Lending). Die Konditionen für Rückzahlung, Laufzeit und Darlehensverzinsung vereinbarst du vor der Kreditvergabe.

 

Crowddonation (Donation-based)

Die Finanzierung erfolgt ohne Gegenleistung und dient meist wohltätigen, gemeinnützigen Zwecken. Die Auszahlung erfolgt bei Erreichen einer Zielsumme. Bei Nichterreichen erhalten Spender*innen ihren Beitrag zurück. Obwohl es keine Kompensation gibt, können auch hier kleine, nicht-finanzielle Belohnungen für die Spendenbereitschaft erfolgen.

 

Sonderfall Patreon: Ist das noch Crowdfunding?

Mit Patreon unterstützen Fans oder Gleichgesinnte in einer Mischung aus Funding und Sponsoring Content-Creators finanziell. Dabei kann es sich um Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Musiker*innen, Podcaster*innen oder Entwickler*innen handeln. Statt eines großen Fundings erhalten Patreaon-Creator ein regelmäßiges Einkommen aus Abo-Beiträgen, die nicht an spezifische Projekte oder eine Rückzahlung gebunden sind. Als Gegenleistung bekommen Patreons Benefits wie exklusive Inhalte oder einen „direkten Draht“ zu den Künstler*innen.

Wann eignet sich die Crowdfinanzierung für Startups und Gründer*innen?

Derzeit kommt der Schwarm bevorzugt als Alternative zu „großen“ Finanzierungen wie Bankenkrediten oder staatliche Förderungen in Frage. Wenn einer der folgenden Punkte auf dich zutrifft, dann könnte das Modell auch für dich eine Option sein:

  • Geringer Kapitalbedarf, der für Banken, Business Angels oder Venture Capital nicht interessant ist
  • Konditionen für Gründungsstipendien oder Gründer*innen-Wettbewerbe werden nicht erfüllt
  • Kreditvergabe über Haus- und Förderbanken ist nicht möglich oder wird abgelehnt
  • Finanzierungsbedarf für Weiterentwicklung einer Geschäftsidee oder von Prototypen ohne Proof-of-Concept
  • Vorfinanzierung der Produktionskosten für ein bereits fertig entwickeltes, marktreifes Produkt
  • Kapitalbedarf junger, innovativer Unternehmen, die zusätzliche Mittel für Markteinführung, Marketing oder Expansion benötigen
  • Kreative, soziale, ökologische oder wohltätige Projekte, die aufgrund geringer kommerzieller Aussichten für andere Finanzierungsformen nicht in Frage kommen

Crowdfinanzierung vorbereiten und realisieren

Bei der Erstellung von Crowdfunding-Projekten lässt sich zwischen Phasen vor, während und nach der Finanzierung unterscheiden:

 

Die Vorbereitungsphase 

Die Grundschritte der Vorbereitungsphase sehen wie folgt aus:

  • Geschäftsidee und -konzept erstellen: Vor der Crowdfinanzierung kommt ein professioneller Businessplan. Hierin formulierst du die Eckpunkte deines Geschäftsmodells, den Finanzierungsbedarf und den Fahrplan. Darauf aufbauend folgt das Pitch Deck, mit dem du dein Konzept schnell und übersichtlich der Crowd präsentierst.Unser Businessplan-Ratgeber hilft dir, ein erfolgreiches Geschäftskonzept zu erstellen.
  • Plattform auswählen: Welche Plattform zu dir passt, hängt davon ab, ob du eine zeitlich begrenzte Vorfinanzierung anstrebst oder langfristige Investitionen benötigst. Auch Aspekte wie inhaltliche Ausrichtung, Mindestinvestments, Provisionen sowie Laufzeiten spielen eine wichtige Rolle.
  • Projekt anmelden und Kompensation festlegen: Nach der Entscheidung für eine Plattform hängen die nächsten Schritte vom Anbieter ab. In der Regel kannst du dich einfach anmelden, dein Projekt präsentieren und Finanzierungskampagnen erstellen. Einige Crowdinvesting-Plattformen wie Seedmatch wählen jedoch im Rahmen der Due Diligence geeignete Projekte in mehreren Bewerbungsschritten aus. Auswahlkriterien umfassen die Unternehmensbewertung, Finanzzahlen und deinen Businessplan.
  • Feedback sammeln: Bevor dein Finanzierungsangebot online geht, hol dir Feedback zur Kampagne ein. Das kann privat durch Freund*innen und Familie oder professionell durch Kolleg*innen aus der Startup-Szene erfolgen.

 

Die Finanzierungsphase

Sobald dein Projekt für die Veröffentlichung bereit ist, beginnt die Finanzierungsphase, in der du dich potenziellen Investor*innen präsentierst:

  • Projekt und Kampagne veröffentlichen: Durch das Veröffentlichen deiner Kampagne können dich potenzielle Investor*innen entdecken und in dich investieren. Deine Projektbeschreibung sollte daher bis aufs Detail stimmen. Auf deiner Seite sehen Interessent*innen die verbleibende Zeit und den aktuelle Finanzierungsbetrag.
  • Community pflegen: Während der Kampagne solltest du über die Plattform erreichbar sein. So kannst du Nachfragen von Interessent*innen jederzeit beantworten, um die Investitionsbereitschaft zu stärken.
  • Marketingstrategie und PR: Um deine Kampagne zu bewerben, solltest du Online-Marketing über viele Kanäle wie Social Media, Newsletter, deine Website und Suchmaschinenmarketing betreiben.
  • Finanzierung erhalten: Bei einer festen Finanzierung erhältst du die Finanzierungssumme, wenn du bis zum Ende der Laufzeit die Zielsumme erreichst. Bei flexibler Finanzierung erhältst du die Summe unabhängig vom Finanzierungsziel zum Kampagnenende.

 

Nach der Finanzierungskampagne

Sobald die Finanzierung steht, hängen die weiteren Schritte vom Finanzierungsmodell ab. Beim Funding erwarten Unterstützer*innen das vorfinanzierte „Dankeschön“ oder Produkt. Investor*innen erhalten wiederum gemäß der Beteiligungsverträge finanzielle Kompensationen und zusätzliche Einblicke in Gewinne, Exit-Erlöse und Beteiligungserträge. Hier bestehen unter Umständen auch Reportingpflichten deinerseits. Kreditgeber*innen zahlst du den Kredit mit vereinbartem Zins in der festgelegten Laufzeit zurück.

Du suchst Investor*innen?

Informiere dich in unserem Investors Guide über Investor*innen im Raum Köln.

Tipps für eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne

Unsere Tipps für erfolgreiche Kampagnen helfen dir, auf dem Markt des Crowdfunding nicht in der Masse unterzugehen:

 

Community und Engagement aufbauen

Bau bereits vor Kampagnenstart deine Community auf. Das funktioniert online über Multichannel-Marketing oder im privaten und professionellen Umfeld über Mundpropaganda. Hier kommt es auf eine überzeugende Präsentation deiner Geschäftsidee mit professionellem Businessplan und Pitch Deck an. Nach Kampagnenstart gilt es, Traffic und Engagement zu erzeugen, um mehr Aufmerksamkeit zu gewinnen. Hier helfen Social-Media-Kanäle, Influencer-Marketing, Pressemitteilungen oder Online-Ads.

Zum Pitch-Deck-Ratgeber

 

Kampagnengeschichte erzählen und inszenieren

Die richtige Präsentation vermittelt, was deine Idee einzigartig macht. Kernelement ist eine gute Kampagnengeschichte. Nutze prägnante Einleitungen und Beschreibungen mit den wichtigsten Punkten, starken Verben und Adjektiven und ordnenden Elementen wie Zwischenüberschriften. Analysiere auch Best Practices und erfolgreiche Beispiele bereits abgeschlossener Kampagnen.

 

Visuelle Sprache nutzen und Gesicht zeigen

Vernachlässige nicht die visuelle Sprache deiner Kampagnenseite. Sie ist das Aushängeschild deines Projekts. Professionelle Bilder, Grafiken und Pitch-Videos zeigen mehr Wirkung als trockene Fakten und Zahlen. Verleih dir und deinem Team ein nahbares Gesicht, so dass sich die Crowd nicht nur mit dem Projekt, sondern auch mit dem Team dahinter identifiziert.

 

Realistisches Budget und klare Kompensationen

Lege ein faires, realistisches Budget fest, so dass du keine „leeren“ Versprechungen machst. Setze dir erreichbare Ziele, um das Vertrauen deiner Crowd zu rechtfertigen. Wichtig ist auch ein Puffer aus Rücklagen, sollten trotz Crowdfunding finanzielle Hürden auftreten. Zusätzlich zur Budgetplanung möchte die Crowd wissen, wie und wann sie belohnt wird. Informiere daher transparent über Beteiligungsauszahlungen, Rewards in Form der finanzierten Produkte oder ein anderes Dankeschön.

 

Kampagne überwachen und mit der Community interagieren

Ein Monitoring der Kampagne sollte permanent erfolgen, um bei ausbleibendem Erfolg die Strategie anzupassen. Interagiere in jeder Phase mit deiner Community, auch nach Kampagnenende. Nutze hierzu Statusmeldungen über Newsletter, Social Media, die Kampagnenseite, deine Unternehmensseite oder Blogs. So hältst du deine Unterstützer*innen auf dem neuesten Stand.

Welche Crowdfunding-Plattformen gibt es?

Dreh- und Angelpunkt beim Crowdfunding für Unternehmen und Gründer*innen sind internationale und nationale Online-Plattformen. Wir stellen die wichtigsten vor.

 

Kickstarter

  • Rewards-based
  • 5 Prozent Pauschale für erfolgreiche Finanzierung + 3 Prozent Zahlungsgebühr (von Finanzierungssumme)
  • Größte Crowdfunding-Plattform weltweit
  • Alles-oder-Nichts-Finanzierung
  • Projekte aus kreativen Kategorien

 

Startnext

  • Rewards-based
  • Freiwillige Gebühr für erfolgreiche Finanzierung + 4 Prozent Transaktionsgebühr
  • Größte deutsche Crowdfunding-Plattform
  • Alles-oder-Nichts-Prinzip oder flexible Finanzierung
  • Projekte aus kreativen, sozialen oder innovativen Kategorien

 

EcoCrowd

  • Rewards-based
  • Provision obliegt Gründer*innen
  • Deutsche Plattform für nachhaltige Projekte, Ideen und Konzepte
  • Enger Austausch mit Crowd sowie mit der Deutschen Umweltstiftung
  • Flexible Finanzierung


Indiegogo

  • Rewards-based
  • 5 Prozent Pauschale für befristete Projekte oder 9 Prozent Pauschale für flexible Projekte
  • Fokus liegt auf Unternehmen und Startups
  • Für kleinere kreative Projekte ebenso wie für innovative Produkte und Geschäftsmodelle
  • Alles-oder Nichts- sowie flexible Finanzierung möglich


GoFundMe

  • Donation-based
  • Provision: 2,9 Prozent von jeder Spende + 0,25 Prozent pro Spende
  • Größte Plattform für Crowddonating
  • Spenden für gemeinnützige und wohltätige Projekte
  • Keine Kampagnenbefristung und immer flexible Finanzierung


Betterplace

  • Donation-based
  • Provision: 2,5 Prozent von jeder Spende
  • Berliner Crowddonating-Plattform mit hoher Transparenz für die Verwendung von Spendengeldern
  • Flexible Finanzierung und Kampagnenführung


Companisto

  • Equity-based
  • Provision: 15 Prozent der Finanzierungssumme + 0,65 Euro Verwaltungspauschale
  • Deutsche Crowdinvesting-Plattform mit 250 Euro Mindestbeteiligung
  • Austausch mit Investor*innen
  • Kompensation durch Gewinnbeteiligung, Eigenkapitalbeteiligung mit Gewinnausschüttungen oder Festverzinsung

 

GLS Crowd

  • Equity-based
  • Provision: Jährlich 1 Prozent der Finanzierungssumme + einmalig 6,35 Euro
  • Plattform für Mikrofinanzierung von der GLS-Bank mit 250 Euro Mindestbeteiligung
  • Fokus auf sozial-ökologische, nachhaltige Projekte
  • Kompensation durch Nachrangdarlehen und Crowdbonds

 

Seedmatch

  • Equity-based
  • Provision: 5 bis 10 Prozent der Finanzierungssumme
  • Fokus auf nachhaltige, innovative Technologien und B2C
  • Mindestbeteiligung von 250 Euro
  • Strenge Auswahlkriterien mit mehreren Bewerbungsrunden

Diese Crowdlending-Plattformen gibt es

Zu den bekanntesten Crowdlending-Plattformen für die Vergabe von Privatkrediten zählen auxmoney, Smava und Fundingcircle. Du präsentierst auf der Plattform dein Projekt mit Kreditwunsch inklusive Zinssatz und Laufzeit. Wer keinen klassischen Kredit erhält, kann dank Crowdlending gebündelte Crowd-Kredite bis zu 50.000 Euro mit Laufzeiten von bis zu 84 Monaten einholen.

Rechtliche Aspekte der Crowdfinanzierung

Grundsätzlich kannst du mit der richtigen Idee in jeder Gründungsphase dein Finanzierungsglück versuchen. Dabei gibt es jedoch folgende Rechtsfragen zu beachten:

  • Versteuerung: Crowdfunding und Steuern – das hängt eng zusammen, denn Crowdfunding-Einnahmen definiert der Staat als Betriebseinnahmen. Du musst sie also mit der Einkommens- und Gewerbesteuer abführen. Im Falle eines Leistungsaustauschs wird auch Umsatzsteuer fällig.
  • Haftung: Deine Investor*innen tragen finanzielle Risiken, denn Startups oder Projekte können trotz Finanzierung scheitern. Eine Entschädigung oder ein Recht auf Rückzahlung gibt es bei Rewards- und Equity-based Funding, soweit nicht anders vereinbart, nicht. Auch Plattformen übernehmen bei Insolvenzen keine Haftung.
  • Vertragspflichten: Im Falle vom Crowdinvesting und Crowdlending regelst du mit Investor*innen oder Darlehensgeber*innen im Beteiligungs- oder Darlehensvertrag Verpflichtungen, Haftungen und Rechte.
  • Reporting-Pflichten: Investor*innen genießen je nach Beteiligungsvertrag gewisse Informationsrechte. Du muss somit unter Umständen regelmäßige Investor*innen-Updates und Erfolgsberichte vorlegen.

Erfolgsfaktoren, häufige Fehler und Best Practices

Der Weg zur erfolgreichen Finanzierung hängt von folgenden Erfolgsfaktoren, aber auch häufig übersehenen Stolpersteinen ab:

 

Erfolgsfaktoren und Best Practices

  • Innovative Geschäftsidee inklusive Businessplan, Finanzierungsplan, Marktpotenzial und Zielgruppe
  • Realistischer Finanzierungsbedarf
  • Prägnante, aussagekräftige und visuell ansprechende Kampagne
  • Passendes Crowdfunding-Modell
  • Communitypflege bereits vor Finanzierungsrunde
  • Mehr Engagement durch aktive Kommunikation mit Community und Investor*innen
  • Erreichbare, konkrete Finanzierungs- und Geschäftsziele
  • Crowd bleibt über Status der Finanzierung und des Projekts stets informiert
  • Klare Rechte und Pflichten bei Beteiligung durch Beteiligungsverträgen

 

Häufige Fehler

  • Kein konkretes Finanzierungsziel
  • Geschäftsidee bietet keine Innovation oder keine konkrete Problemlösung
  • Kommunikation zu eintönig, steif oder kompliziert
  • Keine klaren Angaben zur Kompensation
  • Keine Zielgruppe identifiziert
  • Keine Marketingstrategie
  • Keine Interaktion mit der Community
  • Unseriöse, vage oder übertriebene Versprechen

NRW.MicroCrowd: Förderung für crowdfinanzierte Startups

Du willst in NRW oder direkt in Köln mit deinem Startup durchstarten? Dann bietet dir die NRW.BANK mit dem Förderprogramm NRW.MicroCrowd einen zusätzlichen Push. Das Mikrodarlehen richtet sich speziell an Startups, die Crowdfunding nutzen. Voraussetzung: Mindestens 20 Prozent des Finanzbedarfs übernimmt die Crowd. Die übrigen 80 Prozent (bis maximal 50.000 Euro) deckt das Förderdarlehen ab.

Fazit und Ausblick: Crowdfunding als sinnvolle Finanzierungsoption

Die Schwarmfinanzierung zählt zu den stark wachsenden Finanzierungsvarianten für Startups und Gründer*innen. Laut Bundesverband Crowdfunding lag die Investitionshöhe im Jahr 2020 bereits bei 400 Millionen Euro – Tendenz steigend.

Seien es flexible Finanzierungsmodelle, niedrige Einstiegshürden oder der direkte Draht zur Crowd – Crowdfunding wird auch in Zukunft kleineren und mittelständischen Unternehmen sowie Projekten mit geringem Finanzierungsbedarf viele Chancen bieten. Vor allem, wenn andere Finanzierungen nicht in Frage kommen. Wichtig ist, dass du die Finanzierungskampagne sorgfältig vorbereitest und die passende Plattform wählst.

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